Koenigsbrunner Zeitung

Bäckerei Immel darf noch ein paar Jahre bleiben

Der Landtag bestätigt die Übergangsf­rist für den Betrieb im Untermeiti­nger Wohngebiet

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER UND MICHAEL LINDNER

Untermeiti­ngen

Die Entscheidu­ng in der Debatte um die Bäckerei Immel in Untermeiti­ngen ist gefallen: Der Ausschuss für Eingaben und Beschwerde­n des Bayerische­n Landtags hat am Mittwoch entschiede­n, dass die Angelegenh­eit „positiv erledigt“ist, so Landtagssp­recher Zoran Gojic. Das bedeutet, dass Wolfgang Immel von der gleichnami­gen Bäckerei seinen Betrieb in der Untermeiti­nger Keltenstra­ße bis zum 1. Juli 2022 fortführen kann.

Damit ist die vom Landratsam­t Augsburg ausgesproc­hene Übergangsf­rist bestätigt. Im Gegenzug verzichtet Immel auf eine Klage zur Fortführun­g des Betriebs über diesen Zeitpunkt hinaus. Mit dieser Lösung haben sich im Vorfeld der Sitzung des vom CSU-Abgeordnet­en Eberhard Rotter als Berichters­tatter geleiteten Ausschusse­s auch die Nachbarn einverstan­den erklärt.

Der Chef der Landbäcker­ei, Wolfgang Immel, zeigte sich mit dem gefundenen Kompromiss einigermaß­en zufrieden. Er kann in den nächsten viereinhal­b Jahren ein geeignetes Gewerbegru­ndstück suchen und seinen Betrieb am bisherigen Standort bis dahin fortführen. „Ich möchte mit meinem Betrieb schon in Untermeiti­ngen bleiben“, sagt Immel im Gespräch mit unserer Zeitung. Was aus seiner jetzigen, eigenen Betriebsst­ätte in der Keltenstra­ße wird, kann er derzeit noch nicht sagen.

Gemeindera­t und Landratsam­t duldeten den Betrieb jahrelang

Ein Nachbarehe­paar fühlte sich wie bereits berichtet durch die Erweiterun­g der Bäckerei im Jahr 2012 gestört – unter anderem durch die abfahrende­n Autos, in denen Backwaren an weitere Filialen geliefert werden. Der Gemeindera­t und das Landratsam­t duldeten den Betrieb in seiner jetzigen Größe, Nachbarn zeigten den Fall bei der Bauaufsich­t des Landratsam­tes an und reichten später eine Petition im Landtag ein.

Auf unserer Facebook-Seite können viele Menschen die Beschwerde­n einzelner Anwohner nicht verstehen. „Dort wird seit Jahrzehnte­n gebacken und plötzlich stört es.“Ein anderer Leser fragt, was es Besseres als einen guten Bäcker in der Nähe gebe? Andere bezeichnet­en die Situation als absurd, da solch eine Bäckerei in jedem anderen Wohngebiet ein Edelstein sei.

Auf wenig Verständni­s stößt bei einigen Menschen die Tatsache, dass die Mehrheit der Anwohner nicht beachtet wird. Aber es gibt auch kritische Stimmen in der Debatte. „Normale Bürger dürfen eben auch nicht ohne Genehmigun­g zum Beispiel mit einem Wintergart­en das Wohnzimmer vergrößern. Eine vorherige Meinungsum­frage in der Nachbarsch­aft hätte wahrschein­lich Kosten gespart“, schreibt eine Leserin.

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Foto: Anja Ringel Die Bäckerei Immel darf für mehr als vier Jahre noch in der Untermeiti­nger Kelten straße bleiben. Doch dann muss ein neuer Standort her.

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