„Raser Schonfrist“geht zu Ende
Nur noch das Okay der Polizei fehlt, dann kann in Türkheim geblitzt werden
Bald ist es vorbei mit der „radarfreien“Zeit in Türkheim: Nur noch ein bürokratischer Vorgang sorgt momentan für eine Verzögerung, das endgültige Okay der Polizei steht noch aus und solange diese abschließende Stellungnahme nicht vorliegt, kann die von der Gemeinde beauftragte Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft (NWS) Sicherheitsservice GmbH nicht mit der Verkehrsüberwachung loslegen.
Zwar handelt es sich dabei um eine Formalität, der NWS sind bis zum Eintreffen der polizeilichen Genehmigung aber die Hände gebunden. Liegt sie aber erst einmal vor, dann werde es nach Auskunft eines NWS–Sprechers schnell gehen: „Wir warten täglich auf die Rückmeldung und können dann auch sofort loslegen.“
Das Unternehmen ist in der Region bereits bekannt und arbeitet unter anderem mit der Stadt Mindelheim zusammen, die im innerstädtischen Bereich die Geschwindigkeitsmessung von dem Nürnberger Dienstleister erledigen lässt. Auch in Bad Wörishofen sind die Fahrzeuge mit Nürnberger oder Altöttinger Kennzeichen schon dem einen oder anderen Autofahrer am Straßenrand aufgefallen.
Zu schnell fahrende Autos und Lkw sorgen in der Wertachgemeinde seit Jahren für Ärger. Vor allem in der Ramminger und Tussenhauser Straße haben die betroffenen Anlieger Angst um ihre Kinder und ärgern sich zudem über den Lärm der durchbrausenden Fahrzeuge. Aber auch in mehreren anderen Straßen gibt es Probleme mit Rasern, hat unter anderem auch das Türkheimer Mobilitätsteam dem Gemeinderat mitgeteilt. Teilweise sind die Fahrzeuge statt mit den erlaubten 50 mit 70, 80 oder sogar 100 km/h oder mehr unterwegs.
Gemeinsam mit Polizei und UWS wurden jetzt insgesamt 26 „neuralgische Punkte“ermittelt, an denen die kommunale Verkehrsüberwachung dann ihre Geräte aufstellen soll. Die Marktgemeinde geht davon aus, dass sich die Kosten für die Radarmessungen mit den Einnahmen durch die Bußgelder decken lassen. Den Vorwurf der „Abzocke“will Bürgermeister Christian Kähler nicht gelten lassen: „Wir wollen mit der Geschwindigkeitsüberwachung keine Gewinne erzielen, sondern unsere Bürger von Jung bis Alt schützen.“