Rekordhaushalt in Klosterlechfeld
Für die millionenschweren Baumaßnahmen müssen die Rücklagen in der Lechfeldgemeinde deutlich verringert werden. In welche Projekte alles investiert wird und wofür noch Geld ausgegeben wird
Klosterlechfeld Zu Beginn der abschließenden Beratung im Hauptund Finanzausschuss stellte Bürgermeister Rudolf Schneider fest: „Das wird ein Rekordhaushalt mit einem Investitionsprogramm, wie er in Klosterlechfeld noch nicht da war.“
Im Vermögenshaushalt ist eine erste Bausumme für den neuen Kindergarten in Höhe von 384 000 Euro enthalten. Der größte Einzelposten ist aber mit 1,6 Millionen Euro die Sanierung des Bahnhofsgebäudes.
Für mögliche Grunderwerbe im Gewerbegebiet an der Schwabstadler Straße und im Baugebiet Otto-Wanner-Straße wurde insgesamt rund eine Million bereitgestellt. Sollten alle Maßnahmen wie geplant zum Tragen kommen, ist eine Entnahme aus der Rücklage in Höhe von 2,38 Millionen Euro notwendig, um einen Haushaltsausgleich zu erreichen.
Weil sich viele der vom Gemeinderat beschlossenen Baumaßnahmen wie die Bürgerhalle, der Kin- und der soziale Wohnungsbau am Bahnhof erst ab dem Jahr 2019 finanziell auswirken, hat Karina Steinbrecher, die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld, einen Investitionsplan bis zum Jahr 2021 erstellt, der fortgeschrieben und an die tatsächlichen Kosten angepasst werden kann.
Der Haushalt schließt im Investitionsteil (Vermögenshaushalt) mit rund 3,9 Millionen Euro und im Verwaltungsteil mit den laufenden Einnahmen und Ausgaben mit etwa 4,5 Millionen Euro ab. Die Gesamtsumme im Verwaltungshaushalt erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um rund 500 000 Euro, der Vermögenshaushalt wies im vergangenen Jahr noch lediglich rund 2,47 Millionen Euro auf.
Auf der Einnahmenseite ist die Erhöhung im Wesentlichen bei den Finanzeinnahmen zu verzeichnen. Die Gewerbesteuer, der Anteil an der Einkommensteuer mit 2,1 Millionen und die Schlüsselzuweisungen von 900 000 Euro stellen hier die größten Steigerungen dar. Außerdem wurde der vom Staat geleistete Förderbeitrag zur Kinderbetreuung um 30000 Euro höher angesetzt. Auf der Ausgabenseite führt diese höhere Förderung auch zu einem Anstieg des Ansatzes bei der Kin- Der nicht gedeckte Betrag von 440000 Euro ist von der Gemeinde zu stemmen.
Einen großen Posten auf der Ausgabenseite stellt die Kreisumlage in Höhe von 1,29 Millionen Euro dar. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Anstieg um 115 000 Euro zu verzeichnen. Für die 200-Jahr-Feier wurden 10 000 Euro bereitgestellt, der interkommunale Internetauftritt wurde mit 5000 Euro berücksichtigt. Für die Grundschule wurde ein Brandschutzgutachten zum Angebotspreis von 10 000 Euro in Auftrag gegeben. Dazu kommen 15000 Euro für die Brandüberwachungs- und Telefondergarten anlage der Schule. Für den Straßenunterhalt und die Reinigung der Sickerschächte wurden 93000 Euro und für die Renovierung des Sitzungssaals im Rathaus 30000 Euro berücksichtigt. Auch die Gestaltung des Aktivparks wurde vorbehaltlich der weiteren Planung mit 120000 und der Friedensweg mit 40 000 Euro vorgemerkt. Trotz all dieser und weiterer Ausgaben wird eine Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt in Höhe von etwa 600 000 Euro erwartet.
Der Haushaltsplan wurde vom Haupt- und Finanzausschuss einstimmig gebilligt und wird dem Gederbetreuung. meinderat zum Beschluss der Haushaltssatzung vorgeschlagen.
Bevor Karina Steinbrecher die Einzelpläne des ersten von ihr eigenverantwortlich erstellten Haushaltsplans erläuterte, wurden einige Zuschussanträge genehmigt. So erhalten die Feuerwehr, der Musikverein, der Schachclub, und der Seniorenclub Zuschüsse für die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen, die Jugendausbildung und die Durchführung von Veranstaltungen. Da der Soldaten- und Veteranenverein in den vergangenen beiden Jahren wegen Personalmangels keine Sammlung für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge durchführen konnte, sprach sich Bürgermeister Schneider dafür aus, dass die Gemeinde 500 Euro für die Erhaltung von Kriegsgräbern zuwendet. Dies wurde als einmalige Zahlung befürwortet.
Für die Dachsanierung des Sportheims des TSV Klosterlechfeld wurde ein symbolischer Betrag in den Haushalt eingestellt, da die tatsächlichen Kosten erst durch Architektenplanung festgestellt werden müssen. Die Sanierung wird vom TSV als Bauherr durchgeführt, die Zuschüsse der Gemeinde können Zug um Zug nach Vorlage der Rechnungen abgerufen werden.