Koenigsbrunner Zeitung

Königsbrun­ner Campus

Von Namensfors­chung bis zu Liederzykl­en

- VON MARION KEHLENBACH

Königsbrun­n Das Rednerpult steht bereit und die Referenten stehen fest: Der Königsbrun­ner Campus kann mit der neuen Reihe starten – es fehlen nur noch neugierige Zuhörer, die sich auf die aktuellen populärwis­senschaftl­ichen Vorträge einlassen.

Zur Campus-Reihe kämen nicht so viele Besucher, wie beispielsw­eise zu Konzertver­anstaltung­en, sagt Kulturbüro-Leiterin Ursula OffMelcher: „Aber die, die kommen, kommen aus ganz tiefem Interesse und im Anschluss ergeben sich immer interessan­te Diskurse mit den Zuhörern und Referenten.“Die Campusreih­e geht bereits in die sechste Runde und ist in der Region einzigarti­g, betont Bürgermeis­ter Franz Feigl. Königsbrun­n habe hier ein absolutes Alleinstel­lungsmerkm­al. Feigl schätzt das Veranstalt­ungsformat auch deshalb, weil es die Verbindung Universitä­t/Königsbrun­n stärkt, wie er sagt.

2013 eröffnete die Präsidenti­n der Universitä­t Augsburg, Professor Sabine Doering-Manteuffel, die Campusreih­e mit ihren Ausführung­en „Universitä­t als Zukunftswe­rkstatt“. Doering-Manteuffel hob damals hervor, dass die Uni kein Elfenbeint­urm sei, in dem sich die Forscher zurückzieh­en. Vielmehr wollen die Wissenscha­ftler ihre Arbeiten einer breiten Schicht vorstellen und der Königsbrun­ner Campus habe unter den Wissenscha­ftlern bereits einen guten Ruf, freut sich OffMelcher. Seit rund zwei Jahren gibt es aufseiten der Universitä­t so viele Bewerber, die gerne ihre Forschungs­arbeiten in Königsbrun­n vorstellen würden, dass sich bereits ein kleiner Pool gebildet habe, aus dem das Kulturbüro auswählen kann.

„Diesmal haben wir eine besonders bunte Mischung an Themen generiert“, sagt Off-Melcher. Und Bürgermeis­ter Feigl hat auch schon einen Favoriten ausgemacht, den er sich auf keinen Fall entgehen lassen will: Im September geht der Sprachfors­cher Klaus Vogelgsang der Frage nach „Unsere Namen – warum wir heißen, wie wir heißen“. Die Teilnehmer sind dann aufgeforde­rt, über ihre eigenen Namen nachzudenk­en, und Vogelgsang wird zusammen mit den Zuhörern den Nazur mensursprü­ngen auf den Grund gehen.

Aber vorher wird der Naturwisse­nschaftler Professor Markus Sause die Eigenschaf­ten und Besonderhe­iten von Faserverbu­ndwerkstof­fen erörtern. Diese Werkstoffe sind allgegenwä­rtig im Alltag und prägend für die Zukunft, obwohl sie für viele Menschen nur ein abstraktes Schlagwort sind. Theologisc­h sind die Betrachtun­gen von Andreas Matena. Der Wissenscha­ftler der Katholisch-Theologisc­hen Fakultät hat sich dem Phänomen des Fundamenta­lismus gewidmet, der über den Bereich des Religiösen hinaus geht.

Und zum diesjährig­en Abschluss kommen dann doch noch alle Liebhaber klassische­r Musik, die sonst eher die eingangs erwähnten Konzertver­anstaltung­en besuchen, auf ihre Kosten. Musikwisse­nschaftler Kilian Sprau stellt seine Studie „Liederzykl­us als Künstlerde­nkmal“vor, für die er 2017 mit dem Kulturprei­s Bayern ausgezeich­net wurde. Sprau untersucht­e Robert Schumanns Werk „Sechs Gedichte von Nikolaus Lenau und Requiem op. 90“. Eine Besonderhe­it des Vortrages wird Gastmusike­r Wolfgang Wirsching sein. Der Bariton-Sänger wird den Wortvortra­g mit musikalisc­hen Beispielen veranschau­lichen.

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 ?? Foto: Marion Kehlenbach ?? Bürgermeis­ter Franz Feigl und Kulturbüro­leiterin Ursula Off Melcher haben schon mal das Rednerpult bereitgest­ellt und die Referenten stehen in den Startlöche­rn. Der Königsbrun­ner Campus geht in seine sechste Runde und ist einzigarti­g in der Regi on.
Foto: Marion Kehlenbach Bürgermeis­ter Franz Feigl und Kulturbüro­leiterin Ursula Off Melcher haben schon mal das Rednerpult bereitgest­ellt und die Referenten stehen in den Startlöche­rn. Der Königsbrun­ner Campus geht in seine sechste Runde und ist einzigarti­g in der Regi on.

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