Koenigsbrunner Zeitung

Zündstoff: Garagen und Bäume

In Bobingen wollte die Stadt neue Alleebäume pflanzen. Inzwischen ist hinter einem geplanten Standort eine Garagenaus­fahrt. Sieben Fertiggara­gen lässt die Verwaltung versetzen – zur Freude einiger Mieter

- VON PITT SCHURIAN

In Bobingen wollte die Stadt neue Alleebäume pflanzen. Inzwischen ist hinter einem geplanten Standort eine Garagenaus­fahrt. Sieben Fertiggara­gen lässt die Verwaltung an den Wiesenhang versetzen – das spart nicht nur Entsorgung­skosten.

Bobingen Kein Schildbürg­erstreich ist nach Ansicht von Stadtrat Christian Burkhard eine Aussparung im Straßenzug der Adolph-KolpingStr­aße in Bobingen. Dort hat die Stadt eine Anpflanzun­g eines Alleebaume­s vorgesehen. Das geht jedoch nicht mehr. Außer sie stellt den Baum direkt vor die Doppelgara­ge eines Neubaus.

Der Bauherr hat seine nagelneue Garage nämlich, entgegen dem Bebauungsp­lan und dem genehmigte­n Bauantrag, an eine andere Grundstück­sgrenze gestellt. Die Verlegung des Garagensta­ndortes hatte er laut Darstellun­g im Bauausschu­ss schon vorab in einer Voranfrage klären lassen, damals hatte die Stadt allerdings abgelehnt. Der folgende Bauantrag war genehmigt worden, weil er den Festsetzun­gen des Bebauungsp­lanes dann auch entsprach.

Inzwischen steht das Einfamilie­nhaus und die Garagenein­fahrt geht laut Darstellun­g im Ausschuss entgegen Plan in Richtung einer Aussparung im städtische­n Straßenran­d, die im kommenden Frühjahr einen Baum aufnehmen sollte. Im Rathaus bat der Bauherr inzwischen um Änderung der Alleereihe. Der Bauausschu­ss des Stadtrates zeigte Allerdings muss der Bauherr sämtliche Kosten tragen, die durch die Verlegung des Baumstando­rtes entstehen.

Ein ähnliches Problem hatten Bauherren in der Nachbarsch­aft. Allerdings standen die Alleebäume dort schon, als die Bauwerber ihre Fällung beantragte­n. Die Stadt lehnte ab, die Planung ihrer Wohnhäuser mussten sie an die bestehende Lage anpassen.

Ähnlich wie Ratsherr Burkhard betonte die Stadtverwa­ltung: „Ein Planungsfe­hler seitens der Stadt liegt nicht vor.“

Gefällt werden noch in diesem Monat einige Bäume beziehungs­weise baumartige Heckenbere­iche auf einem Grundstück im Bereich zwischen Koloniestr­aße und Greifstraß­e. Dies ist nötig, weil die Stadt dort drei Häuser mit Sozialwohn­ungen errichtet.

Die Pflanzen sollen nach Fertigstel­lung durch 18 Laubbäume ersetzt werden. Eine große Kastanie und eine große Robinie nahe der Greifstraß­e werden erhalten, die Robinie sogar durch eine SpundMilde. wand vor Schäden durch Bauarbeite­n eigens abgesicher­t.

Auch dieser Fall hat etwas mit Garagen zu tun. Denn abgerissen werden muss ferner ein Altbau auf diesem Grundstück und auch sieben Fertiggara­gen müssen weg. Doch diese kommen nicht auf den Bauschutt. Vielmehr versetzt die Stadt diese an ihre Wohnhäuser am Wiesenhang. Damit erfüllt sei den dortigen Mietern den Wunsch nach mehr Garagen. „Super mitgedacht“, lobte Burkhard die Verwaltung. Diese spart Entsorgung­skosten und das Geld für die Umsetzung der Fertiggara­gen ist aus dem Etat für die Wiesenhang-Häuser noch übrig.

Nach Fertigstel­lung der Neubauten werden 18 neue Laubbäume gesetzt

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