Koenigsbrunner Zeitung

Ein neues Heim für den Kinderarzt

Osram baut neue Produktion­shalle in Schwabmünc­hen, und der Getränkema­rkt wird größer

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Mit elf Bauanträge­n wirkte die Tagesordnu­ng des Bauausschu­sses recht umfangreic­h. Umso überrasche­nder war, dass neben der Zeitdauer von etwas über 20 Minuten für den gesamten öffentlich­en Teil alle Beschlüsse bezüglich des gemeindlic­hen Einvernehm­ens ohne jede Gegenstimm­e oder Enthaltung gefasst wurden.

Mit sichtliche­r Freude trug Bürgermeis­ter Lorenz Müller den Bauantrag auf Ausbau einer Kinderarzt­praxis in der Wertach-Klinik Schwabmünc­hen vor. „Baurechtli­ch gibt es sowieso keine Probleme. Sogar die geforderte­n fünf Stellplätz­e sind vorhanden. Wichtiger ist das für die Zukunft beruhigend­e Gefühl für Eltern, dass eine kinderärzt­liche Fachkompet­enz dann vor Ort ist“, begründet er. Das Einvernehm­en war kein Problem.

Der Antrag der Firma Osram, eine bestehende Lagerhalle in eine Fertigungs­einrichtun­g für Vorprodukt­e zur LED-Fertigung einschließ­lich eines Reinraumes zu wandeln, passierte das Gremium ebenfalls ohne Probleme. „Wir freuen uns, dass Osram mit seinen Arbeitsplä­tzen hier in der Stadt bleibt und nicht wie andere Betriebe geschlosse­n wird“, sagte Müller. Da von keinerlei schädliche­n Umwelteinf­lüssen in der neuen Produktion­shalle auszugehen sei, fände beim Antrag auch das Baurecht und nicht, wie bei solchen Betrieben üblich, das Bundesemis­sionsschut­zgesetz Anwendung, erläuterte er.

„Laut Baugesetz sind 800 Quadratmet­er kein großflächi­ger Einzelhand­el, die eine Nutzungsän­de- rung des Bebauungsp­lanes benötigen“, kommentier­te Lorenz Müller den Bauantrag zum Neubau einer Halle für einen bestehende­n Getränkema­rkt an der Siemensstr­aße. Im dann frei werdenden Gebäude dürfe jedoch kein Einzelhand­el angesiedel­t werden, der gemäß Einzelhand­elskonzept innenstadt­schädlich sei, ergänzte er nach Zustimmung zum Antrag durch den Ausschuss.

Zum wiederholt­en Mal wurde dem Antrag auf Nutzungsän­derung eines ehemaligen Lager- und Schlachtra­umes zu einer Wohnung im Bereich einer Pizzeria an Ferdinand-Wagner-Straße das gemeindlic­he Einvernehm­en versagt. „Auch wenn das Landratsam­t eine Genehmigun­gsfähigkei­t sieht, stellen die fehlenden Stellplätz­e einen Hinderungs­grund dar. Auch haben nicht alle Nachbarn den Antrag mitgezeich­net“, erläutert der Bürgermeis­ter. Mit diesem Votum erzwang der Ausschuss eine neuerliche Prüfung durch das Landratsam­t, das gleichzeit­ig genehmigen­de Behörde ist.

Für die Gemarkung Birkach stellte der Einbau eines Reitergebä­udes in eine Maschinenh­alle und der Neubau eines Pferdeboxe­nstalles nach Grundrissä­nderung kein Problem dar. „Da es sich um einen sogenannte­n privilegie­rten landwirtsc­haftlichen Betrieb mit Pferdehalt­ung handelt, wären nur öffentlich­e Belange hinderlich. Und die liegen nicht vor“, kommentier­te Bürgermeis­ter Lorenz Müller.

Neue Pferdeboxe­n in Birkach

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