Die Sorgen eines Ex „Chefs“
Konrad Höß tritt nach 51 Jahren beim FC Pipinsried ab. Das macht ihm Sorgen
Altomünster Pipinsried
Stehende Ovationen gab es für Konrad Höß im Sportheim des FC Pipinsried. Und dennoch fühlte sich der 77-Jährige unwohl. Gerade hatte er seine letzten Worte als FCP-Präsident an die Mitglieder gerichtet. Nach 51 Jahren im Amt übergab Höß auf der Jahreshauptversammlung die Verantwortung an seine Nachfolger.
„Der FCP ist für mich nicht bloß ein Verein, sondern mein Lebenswerk. Hoffentlich geht es dem Klub auch künftig gut“, so Höß, der im Verein ein „Mädchen für alles“war, aber dafür auch keine Widerworte duldete.
Gerne erinnert sich Höß an die „guten alten Zeiten“. „Der Fußball ist noch der gleiche, aber der Mensch hat sich verändert. Keiner hat mehr Manieren und alle halten nur noch die Hand auf“, so Höß, der überzeugt ist, das sein Führungsstil nicht mehr gefiel. Nachtreten will er aber nicht.
Den damaligen RegionalligaAufstieg bezeichnet der Pipinsrieder als „Märchen“.
Was der Rentner in Zukunft macht? Er liebt zwar Natur und Tiere. Aber dafür braucht er nur wenig Zeit. „Ich könnte mich weiter um den Rasen beim FCP kümmern. Aber nur, wenn ich der Chef bin und selbst entscheiden kann, wann gespielt wird.“
Einmischen wird sich Höß wohl auch in Zukunft. „Bevor der Verein sein Herz und seinen Charakter verliert, übernehme ich wieder. Oder ich ziehe aus Pipinsried weg“, so seine Drohung. Pipinsried ohne Höß – kaum vorstellbar.