Der Förster der Nation
Noch immer wird Christian Wolff auf „Forsthaus Falkenau“angesprochen
Aschau im Chiemgau Bis heute ist er für viele „Förster Rombach“, bis heute wird er so auf der Straße angesprochen – obwohl er die Rolle in der ZDF-Serie „Forsthaus Falkenau“bereits 2006 abgab: der Schauspieler Christian Wolff.
An seinem 80. Geburtstag am Sonntag wird er im Contra-KreisTheater in Bonn auf der Bühne stehen. Er spielt in dem Stück „Fremde Verwandte“– zusammen mit seinem Sohn Patrick Wolff. Das sei sein Geburtstagsgeschenk, sagt Wolff. Dessen Terminplan steht schon bis weit ins nächste Jahr. Ein neues Bühnenstück mit Gila von Weitershausen sowie eine Tournee seien geplant. Und im Mai 2019 dann die Wiederaufnahme von „Kerle im Herbst“in Hamburg. Zwischendurch genieße er das „Rentnerleben“, sagt Wolff – und zwar zu Hause im oberbayerischen Aschau nahe dem Chiemsee mit seiner Frau Marina, mit der er in dritter Ehe seit 1975 verheiratet ist.
Er war in vielen Rollen zu sehen, zu Wolffs größtem Hit zählt aber zweifellos „Forsthaus Falkenau“: Von der Erstausstrahlung 1989 an hatte der ZDF-Klassiker mit ihm in der Hauptrolle eine Fangemeinde von regelmäßig mehr als sieben Millionen Zuschauern. „Forsthaus Falkenau“wurde 1992 als „beliebteste Serie“mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Vom Bund Deutscher Forstleute gab es die Ehrennadel in Gold; die Fachhochschule Weihenstephan verlieh Wolff den Titel „Ehren-Diplom-Forstwirt“.
„Wir haben mit der Serie sehr viel im Bewusstsein der Menschen erreicht – und das Verständnis für die Natur geweckt“, sagt Wolff. Nach einem Herzinfarkt hatte er die Hauptrolle 2006 an Hardy Krüger jr. abgegeben, lange bevor 2012 das Aus für „Forsthaus Falkenau“verkündet wurde. „Es war eine Entscheidung, die ich für mich und für meine Gesundheit getroffen habe“, sagt er heute. Sabine Dobel, dpa Mann einer jungen Mutter, die nach einem Schädel-Hirn-Trauma bettlägerig ist.
Die Ermittler stoßen auf komplexe Schicksale, auf dringend benötigte finanzielle Unterstützung, einen natürlich russisch-polnischen Pflegedienst, Versicherungsschwindel und einen kalt wirkenden Mitarbeiter des Medizinischen Diensts der Krankenversicherung. Der wird nach der Hälfte des Films erschlagen aufgefunden, der Krimi beginnt. Was gar nicht so wichtig ist, denn der Kreis der Verdächtigen liegt auf der Hand. Dramatischer sind da kriminelle Geschäfte auf Kosten der Patienten. „Im toten Winkel“zeigt in ruhigen Bildern, wie häusliche Pflege Menschen überfordern kann, die trotz aller Liebe auch ein eigenes Leben führen wollen.
Der Hardcore-„Tatort“-Fan wird hier nicht bedient. Aber der engagierte Film kann dank eines Millionenpublikums Anstöße geben, nachdenklich machen. Experiment gelungen. Rupert Huber