Was bedeutet die Lkw Maut für Augsburg?
Ab Juli müssen Lastwagen für die Benutzung der B 300 im Stadtgebiet bezahlen. Auf der B 17 gilt dies schon seit Jahren
Die Stadt rechnet nicht mit einer Verlagerung des Lkw-Verkehrs im Stadtgebiet, wenn ab Juli auch die Benutzung zweispuriger Bundesstraßen für Laster ab 7,5 Tonnen mautpflichtig wird. Im Augsburger Stadtgebiet ist davon die B 300 betroffen, die das Stadtgebiet in OstWest-Richtung durchquert (Friedberger Straße, Schleifen- und Rumplerstraße und Bgm.-Ackermann-Straße). Wie das Mauterhebungs-Unternehmen Toll Collect auf Anfrage mitteilt, wird die Mautpflicht auch im Stadtgebiet gelten.
Bei der Stadt sieht man dem 1. Juli aber trotzdem gelassen entgegen. Denn die bisherigen Erfahrungen mit dem Thema hätten gezeigt, dass es wenig Verlagerungsverkehr gebe, so Gunther Höhnberg, zuständig für die Verkehrsplanung im Tiefbauamt. Bereits 2012 bzw. 2015 waren die B2 und die B17 mautpflichtig geworden (mit Ausnahme des B-17-Abschnitts zwischen Oberhausen-Süd und der Eichleitnerstraße). „Für die meisten Speditionen spielt Zeit die entscheidende Rolle, die Maut ist weniger wichtig“, sagt Höhnberg. Ausnahme seien Ein-Mann-Fuhrunternehmen. Große Möglichkeiten zur legalen Umfahrung innerhalb des Stadtgebiets gibt es aber ohnehin nicht, weil die Umweltzone in der Innenstadt schon seit Jahren ein Lkw-Durchfahrtsverbot beinhaltet.
Im Vergleich zur Nord-Süd-Achse B2/B17 hält sich auf der B300 der Schwerlastverkehr relativ gesehen ohnehin in Grenzen. Von der Friedberger Seite rollen pro Tag zusammengerechnet 680 Lastwagen auf Augsburg zu beziehungsweise von Augsburg weg, im Bereich Stadtbergen sind es mehr als 1000. Zum Vergleich: Auf der B 17/B 2 zwischen Augsburg und Gersthofen sind es 5875. Das ergab eine Verkehrszählung der Bundesanstalt für Straßenwesen.