EHC Königsbrunn zieht ins Oberhaus
Fünf Jahre nach dem Aus des ESV kehrt Königsbrunn in die Bayernliga zurück. 1200 Zuschauer feiern in der ausverkauften Eisarena mit dem EHC die Rückkehr ins bayerische Oberhaus
Fünf Jahre nach der Pleite und dem damit verbundenen Ende des damaligen ESV Königsbrunn ist der Nachfolger, der EHC Königsbrunn wieder in der EishockeyBayernliga zurück. Nach dem Sieg im Spiel gegen Buchloe war der Jubel groß.
Mit 5:3 setzt sich der EHC Königsbrunn nach einer spannenden und sehr fair geführten Partie gegen die Buchloer „Pirates“durch. Dabei hielten die starken Gäste das Spiel lange Zeit offen und zeigten sich als unbequemer und kampfstarker Gegner.
Am Freitag vor der Partie konnten Schweinfurt und Bad Kissingen ihre Nachholspiele gewinnen, die ersten vier Teams trennte jetzt lediglich ein Punkt. Der EHC war nun also zum Siegen verdammt, um den Aufstieg in die höchste bayerische Spielklasse zu schaffen. Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn war die Halle gut gefüllt und der Andrang an der Kasse groß. Bei Anpfiff durften 1200 Zuschauer die Partie verfolgen, so eine Kulisse hatte es in Königsbrunn seit vielen Jahren nicht mehr gegeben.
Vor ausverkauftem Haus startete Königsbrunn stark in die Partie, aber auch Buchloe versteckte sich nicht und hielt aggressiv dagegen. Den ersten Treffer markierte Lukas Fettinger, als er in der vierten Spielminute einen Abpraller im Tor der Piraten versenken konnte. Doch die Freude währte nur kurz, denn nur zwei Minuten später konnten die Gäste in Überzahl ausgleichen, als Alexander Krafczyk EHC-Goalie Markus Kring mit einem verdeckten Schlagschuss überwinden konnte und somit für den 1:1-Ausgleich sorgte. Königsbrunn blieb aber weiterhin am Drücker und ging nur vier Minuten später durch einen Überzahltreffer von Matthias Forster erneut in Führung. Kurz vor der Pause konnte Chad Trupp mit seinem Tor sogar für den wohlverdienten 3:1-Drittelendstand sorgen.
Im mittleren Spielabschnitt verpasste es der EHC aber, seine Führung auszubauen und zeigte sich zu nervös gegen selbstbewusst auftretende Gäste. Nach einer doppelten Überzahlsituation konnte Buchloe in der 29. Spielminute den Anschlusstreffer erzielen und hätte nur eine Minute später fast noch ausgeglichen. Doch der Pfosten rettete den knappen Vorsprung, Königsbrunn fand nun wieder besser ins Spiel. In der 36. Spielminute war der Jubel groß als der Puck im Buchloer Tor zappelte, doch der Treffer wurde nicht gegeben. Doch nur Sekunden später schoss Patrick Zimmermann ein reguläres Tor zum 4:2, bis zum Drittelende konnte der EHC aber nicht mehr nachlegen.
Auch im letzten Spielabschnitt zeigte sich Buchloe weiter brandgefährlich und nutzte erneut ein Überzahlspiel zum 4:3-Anschlusstreffer. Als dann wieder ein Königsbrunner auf die Strafbank musste, wurde es merklich ruhiger in der Halle, doch dieses Mal machte es der EHC besser und konterte die Pirates aus. Lukas Fettinger bediente erneut Patrick Zimmermann, der mit dem 5:3 in der 50. Spielminute die Eisarena zum Beben brachte. In den letzten zehn Spielminuten ließ Königsbrunn dann nichts mehr anbrennen. Zwar verpasste es der EHC in doppelter Überzahl nachzulegen, doch auch Buchloe konnte nicht mehr treffen. Bis zum Abpfiff wurden die Spieler noch mit stehenden Ovationen und Fangesängen gefeiert.
Mit dem Sieg hat der EHC die sportliche Qualifikation für die Bayernliga erreicht und kann nun für die nächste Saison planen. Nachdem auch Schweinfurt und Bad Kissingen ihre Partien gewinnen konnten, stehen am Ende drei Mannschaften aus der Landesliga mit 29 Punkten als Aufsteiger fest. In dieser „Todesgruppe“hat es allerdings auch alle Bayernligisten erwischt, da Pfaffenhofen am letzten Spieltag von Rang eins auf vier abgerutscht und somit abgestiegen ist.
EHC-Coach Fabio Carciola ist voll des Lobes für seine Mannschaft: „Wir hatten gestern noch ein Sondertraining, die ganze Mannschaft war fokussiert. Buchloe hat uns heute alles abverlangt, aber am Ende konnten wir uns durchsetzen. Das Team hat sich voll reingehängt und füreinander gefightet, wir haben zurecht gewonnen. Jetzt wird erst mal gefeiert, heute ist Ausnahmezustand in Königsbrunn!“