Lasst Aldi doch einfach kommen!
Die öffentlichen Plätze in dieser Stadt wurden schon auf vielfältige Weise „bespielt“. Man erinnere sich an die BeachvolleyballTurniere auf dem Rathausplatz und die künstlichen Blumengärten auf dem Holl-Platz. Kontroverse Diskussionen gab es noch um jede dieser Aktionen. Das ist normal, denn die Ansichten der Menschen darüber, was schön ist und was nicht, liegen oft weit auseinander.
Beim Aldi-Bistro war aus Teilen der Stadtverwaltung von Anfang an Ablehnung zu spüren. Einige Argumente – die Enge am Kö, die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss – sind auch nachvollziehbar. Dennoch wünscht man sich als Bürger eine konstruktivere Haltung. Anstatt nur auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, könnte man gemeinsam mit Aldi nach einem anderen Standort suchen. Denn dass das Bistro ein Anziehungspunkt ist, zeigen die Beispiele Köln und München. Dort wurde das Projekt zu jeder Zeit sehr gut angenommen. Das heißt nichts anderes, als dass die Menschen sich in ihrer Stadt auch solche Angebote wünschen.
Ja, Augsburgs Gastronomen werden für sechs bis acht Wochen vielleicht den einen oder anderen Gast weniger begrüßen. Eine echte Konkurrenz stellt das Aldi-Bistro aber sicherlich nicht dar. Wird der Antrag des Discounters auch aus diesem Grund abgelehnt, könnte man – überspitzt gesagt – genauso gut darüber nachdenken, Würstchenbuden und Gastro-Angebote auf dem Plärrer und bei anderen Festen zu verbieten.
Was in Köln funktioniert und in München, sollte auch hier machbar sein. Augsburg will Großstadt sein – dazu gehören auch Offenheit und Kulanz. Also: Lasst Aldi kommen!