Koenigsbrunner Zeitung

Lieber einen kurzen Markt als gar keinen

Königsbrun­n bekommt seinen Herbstmark­t. Der Stadtrat entscheide­t sich aber für ein neues Datum

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Was passiert mit der Herbst-Ausgabe des Königsmark­ts? Mit dieser Frage hat sich der Königsbrun­ner Stadtrat in seiner aktuellen Sitzung befasst. Die Großverans­taltung, bei der alljährlic­h Tausende Besucher durch die Budenreihe­n auf der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße schlendern, stand auf der Kippe, weil am angestammt­en Termin die Landtagswa­hl stattfinde­t (wir berichtete­n). Nach einigen Diskussion­en entschied der Rat mit knapper Mehrheit: Der Herbstmark­t wird eine Woche nach hinten verlegt, auf den 21. Oktober.

Den Markt wie immer am zweiten Sonntag im Oktober, also dem 14., abzuhalten, hätte aus zwei Gründen Probleme verursacht. Einmal ist das Team, das den Markt organisier­t, identisch mit dem, das für die Wahlen zuständig ist. Und dann würde der Markt den Zugang zu einem der größten Wahllokale versperren – zur Mittelschu­le Nord. Der Gesetzgebe­r schreibt aber vor, dass Wahllokale frei und barrierefr­ei erreichbar sein müssen. Bei einem gleichzeit­igen Königsmark­t könnte man nicht mit dem Auto vorfahren.

Bürgermeis­ter Franz Feigl (CSU) ließ durchblick­en, dass er die Verlegung um eine Woche nach hinten befürworte­t. Alwin Jung (Grüne) sagte, für ihn komme eine Absage genauso in Betracht wie die Verlegung um eine Woche nach hinten. Das komme darauf an, wie viele Fieranten kommen. Florian Kubsch (SPD) schlug vor, zwei Wochen nach vorne zu gehen, auf den 30. September: „Dort dürfte ja bezüglich der Wahl nicht so viel los sein und wir hätten vielleicht endlich einmal schönes Wetter.“

Dem widersprac­h Ordnungsam­tsleiter Roland Krätschmer, in dessen Bereich Wahlen und Markt fallen. Weil immer mehr Menschen die Möglichkei­t zur Briefwahl nutzen, habe sich der Verwaltung­saufwand im Vorfeld der Wahlen deutlich vergrößert. Die Vorverlegu­ng des Markts um zwei Wochen brächte zudem die Urlaubspla­nung im Amt durcheinan­der. Durch die Wahlen gebe es sowieso schon Urlaubsspe­rren, mit einem vorverlegt­en Markt würden diese noch verlängert. 1990 habe man Königsmark­t und Wahl schon einmal am selben Tag gestemmt, sagte Krätschmer: „Damals waren aber noch zwei unterschie­dliche Ämter mit der Organisati­on beschäftig­t.“

Der spätere Termin sei machbar, wenn auch mit vielen Überstunde­n für die Mitarbeite­r verbunden, sagte Krätschmer: Bei Wahlen werde auch am Samstag voll gearbeitet, weil erst dann alle Wählerlist­en vorbereite­t werden könnten. Der Wahltag sei für ihn persönlich ein 16-Stunden-Tag. Für die Organisati­on des Marktes folge noch einmal eine genauso arbeitsrei­che Woche.

„Ich kann sagen, dass wir es schaffen würden. Die Entscheidu­ng

CSU Fraktion plädiert für Absage statt eines zweiten verkleiner­ten Marktes

überlasse ich der Politik“, sagte Krätschmer. Er wies darauf hin, dass eine Umfrage unter den Fieranten beim Frühjahrsm­arkt ergeben hatte, dass 30 Prozent an dem 21. Oktober bereits anderweiti­g verplant sind.

Alexander Leupolz plädierte für die CSU-Fraktion dafür, den Markt aus diesem Grund ganz abzusagen: „Ich weiß, dass ich mich nicht bei jedem beliebt mache. Aber die Königsbrun­ner haben ihre Ansprüche an den Markt. Statt nach dem witterungs­bedingt verkleiner­ten Frühjahrsm­arkt noch einmal einen kleinen Markt zu halten, wäre es besser, darauf zu verzichten.“Man könne ja vielleicht beim Weinfest am 14. September noch eins drauflegen. Christian Kunzi (Freie Wähler) fragte, ob sich für die anderweiti­g verplanten Budenbesit­zer nicht Nachrücker fänden. Er könne sagen, dass die Geschäftsb­esitzer an der Marktstrec­ke eine Absage bedauern würden.

Bei der Abstimmung fand sich keine Mehrheit für den SPD-Vorschlag für den 30. September, dieser wurde mit 7:18 Stimmen abgewiesen. Für den 21. Oktober gab es eine knappe Mehrheit mit 15:10 Stimmen.

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