Feuerteufel der Western City kommt ungeschoren davon
Die Ermittlungen über den Großbrand in Dasing wurden mangels Beweisen eingestellt
Dasing Über 400 Feuerwehrleute waren Ende Juli bei dem Großband in der Western City im Einsatz. Wie Ermittler schnell herausfanden, hatte ein Feuerteufel den Brand im Heulager gelegt; er griff rasend schnell auf das Westerndorf über und legte es in Schutt und Asche. Wer immer den Brand verursacht hat – er kommt ungeschoren davon. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat die Ermittlungen eingestellt.
Sprecher Matthias Nickolai sagte gestern zu unserer Zeitung, es habe zwischenzeitlich vier Tatverdächtige gegeben. Bei dreien habe sich der Anfangsverdacht völlig entkräftet. Bei einer vierten Person reichen die Beweise laut Nickolai nicht für einen hinreichenden Tatverdacht aus, der eine Anklage ermöglichen würde. Polizei und Versicherung hatten eine Belohnung von insgesamt 11000 Euro ausgesetzt und die Ermittler gaben lange nicht auf. Auch Monate nach dem Feuer wurden neue Gutachten erstellt und alte Vernehmungsprotokolle unter neuen Gesichtspunkten durchgesehen, wie ein Polizeisprecher vor einigen Wochen unserer Zeitung erläuterte. Wie zu hören war, wurden unter anderem Handy- und Telefondaten ausgewertet sowie aktuelle und frühere Mitarbeiter unter die Lupe genommen. Vergebens.
In Fred Rais Westernstadt hatte es schon öfter gebrannt. Beim ersten Mal, im Jahr 2013, war es der Tunnel der Westernbahn. Im Herbst 2016 traf es den großen Stall. 700 000 Euro Schaden entstanden. Beide Male wurde ein technischer Defekt als Ursache ausgemacht. Im Juli 2017 – die Saison der Karl-MayFestspiele hatte gerade erst begonnen – entdeckte eine Pferdepflegerin, die nach den Tieren schauen wollte, nachts das Feuer im Heulager. Sechs Gebäude wurden zerstört. Die Feuerwehrleute konnten gerade noch verhindern, dass die Flammen auf Festspielbereich und Wohnhaus übergriffen.
Das Team kämpft seitdem ums Überleben. Statt der abgebrannten Gebäude sollen Blockhütten des „Wintertraums“, der in der kalten Jahreszeit vor der Augsburger CityGalerie steht, die Gäste versorgen. Denn am 27. Juli ist die Premiere des Stücks „Im Tal des Todes“angekündigt. Offenbar muss man sparen. Der Regisseur sucht Statisten, die umsonst mitmachen. Am Sonntag, 8. April, um 16 Uhr, können Interessierte sich vorstellen.