Betrifft: Bein verlängern
Zu „Der Mann, der sich die Beine verlän gern ließ“(Die Dritte Seite) vom 2. Mai:
Solche Operationen, allerdings vorwiegend zum Verschluss durch Unfälle, Eiterungen oder Tumorentfernungen entstandener Knochenlücken, werden in der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Augsburger Klinikums seit 1986 und auch heute noch durchgeführt. Das erste deutschsprachige Lehrbuch über diese seit Beginn des 19. Jahrhunderts bekannte, aber erst seit etwa 1970 in Russland von Prof. Ilisarov systematisch genutzte Technik haben wir im Augsburger Klinikum zusammen mit anderen Experten geschrieben und 1998 veröffentlicht.
Wir haben allerdings mit einer anderen Technik verlängert und verschoben. In München wurde etwa 1990 ein Verlängerungsnagel mit innen liegendem Elektro-Spindel-Antrieb entwickelt, der die möglichen ein Millimeter pro Tag kontinuierlich über 24 Stunden ausdehnt und somit für den Patienten viel angenehmer und schmerzärmer ist als ein Nagel mit Verlängerung durch Verdrehen oder Verbiegen. Die Vergrößerung bei Menschen, die sich als zu klein fühlen, geht noch mit einigen anderen, nicht technischen Problemen einher. Die Vergrößerung findet am Oberschenkel statt. Ist sie erfolgreich beendet, stimmt die Relation von Ober- zu Unterschenkel nicht mehr. Das fällt der Umgebung auf. Manchmal dehnt sich die Muskulatur nicht ausreichend mit auf. Der Betroffene kann dann zumindest längere Zeit das Knie nicht richtig bewegen. Nicht nur in ganz seltenen Fällen lehnt ein Patient nach seinen Erfahrungen mit dem einen Bein eine Verlängerung des anderen Beines ab und lässt sich dann das neugebildete Knochenstück wieder entfernen, um wieder gleich lange Beine zu haben!
Prof. Dr. Axel Rüter, Augsburg
„Um die Situation zu beruhi gen, stellten die Flüchtlinge der Polizei ein Ultimatum …“Na prima. Nun diktiert das Faustrecht, was die Polizei darf und was nicht. Thomas Hack, Königsbrunn, zu „Flüchtlinge bedrängen Polizisten“(Politik) vom 3. Mai