Das Komplott
Tipp des Tages Ein bedrückendes Nachkriegsdrama mit Schauspielerin Nadja Uhl
ZDF, 20.15 Uhr
Die Geschichte klingt abenteuerlich, aber sie beruht auf wahren Begebenheiten: Als Margarethe Oelkers kurz nach dem Zweiten Weltkrieg um ihre Witwenrente kämpft und dabei aus der Rolle fällt, weil der Vorgang schon seit Jahren verschleppt wird, findet sie sich unversehens in einer geschlossenen Anstalt wieder.
Der Leiter des Gesundheitsamts hat sie kurzerhand einweisen lassen. Nach einem Jahr voller Torturen wird sie ebenso unerwartet wieder entlassen, doch ihr Wille ist ungebrochen. In den Unterlagen ihres Mannes, der ebenfalls für das Gesundheitsamt gearbeitet hatte, stößt sie auf eine Liste mit Namen und Daten. Sie sind der Schlüssel zu einem furchtbaren Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Hintergrund der Handlung sind die Euthanasie-Morde, die während des Zweiten Weltkriegs im niedersächsischen Wehnen begangen wurden und für die nie jemand zur Rechenschaft gezogen worden ist.
Das Nachkriegsdrama „Ich werde nicht schweigen“bringt also alle Voraussetzungen für einen großen Fernsehfilm mit, der gleichzeitig Hommage an eine unbeugsame Frau und Krimi ist. Von beidem hat er in der Tat ein bisschen, wenngleich ohne den Zusatz „groß“. Gute Unterhaltung ist er dennoch.
Bekannt wurde Regisseurin Esther Gronenborn durch ihren Debüt-Film „alaska.de“im Jahr 2000 – ein Berlin-Drama im Dogma-Stil, für das sie mit dem Deutschen Filmpreis 2001 (Beste Regie) und dem Bayerischen Filmpreis (Beste Nachwuchsregisseurin) ausgezeichnet wurde. Acht Jahre später folgte der Mystery-Thriller „Hinter Kaifeck“für