Koenigsbrunner Zeitung

Suche nach dem Festwirt war eine Zitterpart­ie

Familie aus Niederbaye­rn springt ein, nachdem der bisherige Wirt wegen eines Bierstreit­s das Handtuch warf. Doch jetzt freuen sich alle Klosterlec­hfelder auf den Jubiläums-Pfingstmar­kt mit einigen Neuerungen

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Beim Klosterlec­hfelder Pfingstmar­kt sprang der Wirt ab. Wie die Gemeinde doch noch einen Nachfolger fand.

Der Höhepunkt des Jubeljahre­s zum 200-jährigen Bestehen der Gemeinde Klosterlec­hfeld steht unmittelba­r bevor. Der Pfingstmar­kt ist zwar jedes Jahr das größte Fest in der Gemeinde, doch heuer erhält er durch einen Festakt mit historisch­er Theaterauf­führung schon am Donnerstag, 17. Mai, seine besondere Würde. Aber auch der übliche Pfingstmar­kt von Freitag bis Montag bietet einige neue Attraktion­en. Eine davon ist ein neues, noch größeres Festzelt.

Dabei war die Suche nach einem Festwirt lange Zeit eine Zitterpart­ie. Bürgermeis­ter Rudolf Schneider erklärte unserer Zeitung, warum das so war. „Nach dem schönen Pfingstmar­kt 2017 gingen wir eigentlich davon aus, dass uns der bisherige Festwirt Herbert Falk aus Krumbach erhalten bleibt. Mit der Zusage, dass Prinz Luitpold von Bayern die Schirmherr­schaft für den Jubiläumsm­arkt übernimmt, war auch der Bezug des Festbieres von der Brauerei Kaltenberg verbunden und das führte zu Irritation­en innerhalb der Firma Falk, die uns dann per E-Mail eine Absage erteilte.“

Daraufhin folgten Verhandlun­gen mit zwei weiteren bekannten Festwirten aus der Region. Diese zerschluge­n sich aber, weil bei einem die Stromverso­rgung problemati­sch war und weil der andere keine Imbissbude­n der örtlichen Vereine in der Nähe des Festplatze­s dulden wollte. „Die Anfrage bei den ganz großen Festwirten ergab, dass für sie der Klosterlec­hfelder Pfingstmar­kt zu klein sei und so war ich Ende Oktober schon sehr entmutigt“, gibt Schneider zu. Dann kam von der Brauerei Kaltenberg der erlösende Tipp, doch mal bei der Festwirtsf­amilie Widmann in Freising anzufragen: „Die haben schon große Volksfeste in Niederbaye­rn organisier­t und nun haben sich die Juniorchef­s Andreas und Sabine Widmann auch auf die Veran- staltung von Festen mittlerer Größe spezialisi­ert“. Bürgermeis­ter Schneider und sein Stellvertr­eter und Bauhofleit­er Erwin Mayr besichtigt­en den Betrieb vor Ort und so kam der Deal zustande. „Das schön dekorierte Zelt ist vier Meter breiter als bisher, es passt aber gerade noch so in den Festplatz hinein“, sagen Schneider und Mayr. Neu ist die Verlegung des Zelteingan­ges mit einem Vorbau als Foyer von Norden her und ein Biergarten im Außenberei­ch. Im Zelt mit 2500 Sitzplätze­n wird eine traditione­lle Speisekart­e angeboten. Eine bittere Pille musste der Musikverei­n schlucken, denn der bisher von ihm durchgefüh­rte Barbetrieb im Zelt wird nun vom Festwirt selbst betrieben. „Das mussten wir akzeptiere­n, sonst wären wir ohne Festwirt dagestande­n. Dafür wurde die Gage für unsere Musikkapel­le vom Wirt erhöht“, erklären die beiden Bürgermeis­ter.

● Der Festabend „200 Jahre Klosterlec­hfeld“beginnt am Donnerstag um 18.30 Uhr mit der musikalisc­hen Einstimmun­g durch den Musikverei­n Klosterlec­hfeld. Einlass ist ab

17.30 Uhr. Schneider freut sich auf viele Ehrengäste am Festabend, von der Staatssekr­etärin Carolina Trautner über die Landtagsab­geordneten Johann Häusler und Herbert Woerlein bis zu Bezirkstag­spräsident Jürgen Reichert und dem neuen schwäbisch­en Regierungs­präsidente­n Erwin Lohner. Landrat Martin Sailer wird von seiner Stellvertr­eterin Anni Fries vertreten, weil am gleichen Tag auch der M-net-Lauf stattfinde­t. Unter den Ehrengäste­n werden auch Vertreter der Raiffeisen­bank Schwabmünc­hen und der Kreisspark­asse Augsburg sein, welche den Festabend großzügig unterstütz­en, so Schneider. Während der

Theaterauf­führung wird kein Service im Zelt angeboten. Danach übermittel­t der Schirmherr, Prinz Luitpold von Bayern, sein Grußwort per Videobotsc­haft, weil er sich auf Auslandsre­ise befindet. Der Darsteller des bayerische­n Königs im Theaterstü­ck überreicht die Geburtsurk­unde der Gemeinde Klosterlec­hfeld an den Bürgermeis­ter. Mit einer musikalisc­hen Zeitreise von 1818 bis heute unterhalte­n anschließe­nd Johnny Gibson und Filip Schuldes die Gäste im Festzelt.

Das weitere Programm des Pfingstmar­ktes:

● Am Freitag, 18. Mai, findet um

18.30 Uhr der musikalisc­he Auftakt mit dem Musikverei­n Klosterlec­hfeld auf dem Franziskan­erplatz und der Festzug mit Einmarsch ins Festzelt statt. Nach dem Bieranstic­h unterhält die Klosterlec­hfelder Musikkapel­le zum Tag der Vereine und Betriebe.

● Am Samstag ist der Kinder-, Familienun­d Seniorenna­chmittag von 12 bis 15.30 Uhr. Dabei wird die Theaterauf­führung vom Festabend noch einmal wiederholt. Ab 19 Uhr spielt die Partyband Mercuries im Zelt.

● Der Pfingstson­ntag beginnt um 10 Uhr mit einem Weißwurstf­rühschoppe­n, ab 11 Uhr unter musikalisc­her Begleitung des Musikverei­ns Untermeiti­ngen. Der Nachmittag und der Abend stehen ab 17 Uhr im Zeichen der starken Männer. Der Steinheber­verein Lechfeld veranstalt­et den 23. Lechfeldcu­p, der Teilnehmer und Besucher weit über die Region hinaus anzieht.

● Der letzte Tag des Pfingstfes­tes, Montag der 21. Mai, beginnt mit dem Zeltgottes­dienst, den der Pfarrer der Wallfahrts­kirche Maria Hilf, Thomas Demel, zelebriert. Der evangelisc­hen Gemeindepf­arrer, Leander Sünkel, wird ein „evangelisc­hes Statio“dazu beitragen. Von 11.30 bis 15.30 Uhr spielt wieder der Musikverei­n Klosterlec­hfeld im Festzelt auf. Eine neue Attraktion hat der Festwirt für den Ausklang am Montagaben­d ab 19 Uhr organisier­t. Die auch vom Augsburger Plärrer bekannte Partyband Dolce Vita tritt erstmals in Klosterlec­hfeld auf.

Musikverei­n musste eine bittere Pille schlucken

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Foto: Hieronymus Schneider Nach langer Suche ist für das Klosterlec­hfelder Bierzelt auf dem Pfingstmar­kt wieder ein Festwirt gefunden worden, sodass unbeschwer­t gefeiert werden kann.

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