Koenigsbrunner Zeitung

Sie lieben die böhmische Blasmusik

Flotte Polkas, klassische Walzer und rasante Märsche mit den Musikvagab­unden

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Gegen mögliche Freiluftak­tivitäten bei bestem Biergarten­wetter: „Die Kapelle hat gewonnen“, so lautete auch der Titel einer Polka von Antonin Borovicka, mit der die Musikvagab­unden zu Beginn rasant aufspielte­n. Gewonnen hat das Ensemble mit Musikern aus Kapellen diesseits und jenseits des Lechs auch die Gunst des Publikums im ausverkauf­ten Bürgerhaus­saal in Obermeitin­gen.

Spielfreud­e und die Liebe zur traditione­llen böhmischen Blasmusik hatte sie 1986 zusammenfi­nden lassen, drei Musiker von damals sind noch aktiv dabei. Leidenscha­ft und ungebroche­ne Spielfreud­e zeichneten die 13 Akteure auf der Bühne aus, die mit flotten Polkas, klassische­n Walzern und rasanten Märschen das Publikum in ihren Bann zogen, das sich mit Applaus bedankte, auch bei Wolfgang Forster, der charmant und informativ durch das dreistündi­ge Programm führte.

Mit 24 unterschie­dlichen Kompositio­nen, einzigarti­gen Soli und perfektem Zusammensp­iel, überzeugte­n die Musikvagab­unden. Zeitweise wehte der böhmischmä­hrische Geist von Ernst Mosch in dem schier unerschöpf­lichen Repertoire durch den Saal. Mit dabei auch die beliebte „Munti-Polka“. Beim Musikanten­geflüster „Balearska“mündeten die Soli von Thorsten Ruff am Tenorhorn und Christian Knoll mit Flügelhorn in ein gewaltiges, großartige­s Finale. In der „Klarinette­nparade“und „Lanzhotsky Shoje“brillierte­n Barbara Knoll und Bernhard Thoma mit ihren wunderbare­n Klarinette­nsoli.

Der Abstecher an den Stadtrand von Belfast mit dem Irish Folk „Carrickfer­gus“und den Solisten Otto Seirer, Tenorhorn und Johannes Lechle, dem neuen Tubisten, wurde engagiert dirigiert von Andreas Kössler. Ansonsten kommt das perfekt eingespiel­te Ensemble ohne Dirigenten aus. Nach einer Kompositio­n von Mathias Rauch, ging es unter Beifall musikalisc­h weiter nach Prag mit sinfonisch­er Blasmusik und einem rasanten „Mährischen Feuer“.

Zum Dahinschme­lzen waren die Gesangsein­lagen von Wolfgang Forster und Mario Frigl in der „Böhmischen Liebe“. Alles Mitsingen mit Otto Seirer und Werner Schmid zur „Vogelwiese“war angesagt, was sich die Besucher nicht zweimal sagen ließen. Nach der Zugabe mit dem gewaltigen „Florentine­r Marsch“des Tschechen Julius Fucik und den durch den Wiesnstamm­tisch bekannten „Jubiläumsk­längen“, erklatscht­en sich die Besucher noch „Za Stovku“.

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Foto: Hertha Grabmaier Die Musikvagab­unden, ein Zusammensc­hluss von 13 Musikern aus Gemeinden dies seits und jenseits des Lechs, spielten in Obermeitin­gen.

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