Mariensingen wird zum musikalischen Gebet
Das Konzert in Wehringen drückt Frömmigkeit auf vielerlei Weise aus. Vier Gruppen sorgen dafür
Für viele Gläubige und Freunde kirchlicher Musik ist das Wehringer Mariensingen seit fünfzehn Jahren ein Pflichttermin im Mai. Auch in diesem Jahr drängten sich zum Abschluss des Marienmonats über 200 Besucher in die Pfarrkirche St. Georg, um der Bläsergruppe des Musikvereins Wehringen, dem Landfrauenchor des Landkreises Augsburg, dem Wertachauer Saitenklang und dem Bocksberger Männer-Viergesang zu lauschen.
Organisator Ulrich Egger senior, der das Mariensingen einst ins Leben gerufen hatte, stellte mit den vier Gruppen eine musikalische Vielfalt zusammen. Zum ersten Mal mit dabei bewies der Landfrauenchor nach der Begrüßung der Besucher durch die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Monika Thurl sein Können mit Marienliedern wie „Du schönste Himmelsfrau“, „Sei gegrüßt zu Tausendmalen“oder „Mutter Christi Hocherhoben“.
Auch der Boxberger MännerViergesang wusste die Gottesmutter als „die Schönste von allen“zu besingen: Maria, die den Kopf der höllischen Schlange zertritt und von Tugend erfüllt ist, Maria, die auf aller Zeit in himmlischer Glorie erstrahlt.
Besonders hübsch geschmückt war die Marienfigur der Kirche auf dem linken Seitenaltar. Die Königin des Himmels, die helfende Mutter und die liebe Frau wird die Gottesmutter im Volksmund und im Liedgut genannt. Sie wurde in Lobpreisen und Musikstücken um Fürsprache gebeten und für ihre Mildtätigkeit bedankt.
Sanfte Saitenmusik ebenso wie kräftige Bläserklänge, feine Frauenstimmen und dunkle Männergesänge erklangen gut eine Stunde lang zu Ehren Mariens in der Pfarrkirche von Wehringen. Dazwischen gab es besinnliche Worte von Pfarrer Hubert Ratzinger, der von der Pfarreiengemeinschaftsfahrt nach Fatima sprach und Worte von Papst Johannes Paul II. über Fatima zitierte. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Monika Thurl verlas eine Anrufung an das Marienbild in Augsburg, wel- ches „Maria, die Knotenlöserin“zeigt.
Musikalisch baten die Mitwirkenden stellvertretend für alle Kirchenbesucher um den Schutz Mariens, um deren Hilfe und Fürsprache im Himmel und um den Trost der Gottesmutter.
Geklatscht wurde erst am Ende des musikalischen und besinnlichen Vortrages, um die Stimmung nicht zu zerstören, dann aber umso kräftiger. Und beim Verlassen der Kirche ging so mancher Blick der gläubigen Besucher des Wehringer Mariensingens noch einmal hoch zur Marienfigur im Seitenaltar, mit der stummen Bitte am Ende der besinnlichen Stunde: „Maria mit dem Kinde lieb, uns allen Deinen Segen gib!“