So teuer wohnen die Bayern
Miete frisst großen Teil des Einkommens
München
Die vergleichsweise hohen Gehälter in München können die Mietpreisexplosion nicht ausgleichen: Mieter in der Landeshauptstadt müssen einen sehr viel größeren Teil ihres Einkommens für die Wohnung ausgeben als die Bürger im restlichen Bayern. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München hervor.
Demnach kostete die Kaltmiete für eine durchschnittliche Münchner Dreizimmerwohnung schon 2015 knapp 28 Prozent des Nettoeinkommens – im bayernweiten Schnitt waren es bloß 16 Prozent. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor, doch sind auch seither die Mieten bei Neuvermietungen mutmaßlich kräftiger gestiegen als die Einkommen. Die Nebenkosten sind in den Vergleich nicht einbezogen.
Im langfristigen Vergleich zeigt sich auch, dass der rasante Anstieg der Immobilienpreise in München keineswegs bedeutet, dass Speku-
Kaufpreise stiegen mehr als die Mieten
lanten sich eine goldene Nase verdienen könnten. Die Kaufpreise in München stiegen laut Planungsverband von 2006 bis 2016 um mehr als das Doppelte – plus 147 Prozent. Die Mieten dagegen legten im Vergleich „nur“um 62 Prozent zu. Das deutet darauf hin, dass die Renditen der Investoren gesunken sind, nicht gestiegen. Denn die Investoren konnten den rasanten Kostenanstieg offensichtlich nicht durch Mieterhöhungen ausgleichen.
Auch Bauen wird immer teurer: Im Landkreis München haben sich die Baulandpreise laut Studie von 2006 bis 2016 mehr als verdoppelt.
Nicht nur in und um München haben die Preise in den vergangenen Jahren kräftig angezogen. Das zeigt etwa der Mietspiegel, der vom Immobilienportal Immowelt erstellt wird. Demnach zahlte man 2011 für eine 80 Quadratmeter große Wohnung in Augsburg im Schnitt 6,70 Euro Miete pro Quadratmeter. 2017 waren es schon 9,50 Euro. Der Kaufpreis für Wohnungen ist im selben Zeitraum von 1510 Euro pro Quadratmeter auf 2990 Euro gestiegen.