Tochter der Hölle
Meine teuflisch gute Freundin Bei Papa Satan ist es Lilith zu langweilig. Sie will echtes Leben
Die Hölle ist ein langweiliger Ort, wenn man darin aufgewachsen ist und als aufstrebende Teenagerin mit den Herkunftsverhältnissen hadert. Die 14-jährige Lilith (Emma Bading) ist die Tochter des Satans. Sie will endlich raus ins echte Leben und zu echten Menschen richtig böse sein. Daddy (Samuel Finzi) hat Zweifel, aber als gelernter Mephisto bietet er einen Pakt an: Sie muss die gutmütigste Tochter der liebenswertesten Familie in der langweiligsten Provinz zu unmoralischen Schandtaten verleiten, ansonsten heißt es für immer und ewig in den Höllenarchiven Akten abstauben. Greta Bimstein (Janina Fautz) ist von herzensgutem Wesen und lebt samt Familie in einem idyllischen Haus mit Garten. Die Mutter (Alwara Höfels) trägt Latzhosen und fertigt unförmige Strickkleider. Der Vater (Oliver Korittke) baut Gemüse an und spielt den Karotten wachstumsförderndes Liedgut vor.
Immerhin schwärmt die Zielperson heimlich für den Schulschönling Carlo (Emilio Sakraya), dem Lilith 200 Euro verspricht, wenn er Greta das Herz bricht. Aber derweil beginnt der coole Skaterknabe Samuel (Ludwig Simon), Interesse für die neue, hintertriebene Mitschülerin zu entwickeln. Die Gleise sind verlegt für recht überschaubare hormonelle Verwicklungen, die darauf hinauslaufen, dass die Müslitochter ein kleines bisschen böser und die Nachwuchsteufelin ein kleines bisschen netter wird und beide zusammen als gute Freundinnen den Vorgaben des Filmtitels gerecht werden. Marco Petrys „Meine teuflisch gute Freundin“ist ein typisch deutscher Schülerfilm, wie sie alle Jahre wieder zur Zeugnisvergabe in die Kinos gepumpt werden. Allerdings versucht dieser Film erst gar nicht, an der Realität des Jugendlebens anzudocken, sondern bewegt sich in einem aseptischen Fantasie-Setting mit einem überaus einfältigen Plot. » Meine teuflisch gute Freundin (1 Std. 33 Min.), Komödie, Deutschland 2018 Wertung ★✩✩✩✩