Über die Herkunft nachdenken
Migrationsprojekt der Theater in Augsburg und Memmingen
Ungewohntes Treiben herrscht dieser Tage im Landestheater Schwaben (LTS) in Memmingen. Bezirkstagsvizepräsident Alfons Weber, Intendantin Kathrin Mädler und André Bücker vom Stadttheater Augsburg eröffnen das Abschlussfestival eines neuen Migrationsprojekts für Schwaben, bei dem die beiden Bühnen erstmals zusammenarbeiten. Drei Tage lang bevölkern 63 Jugendliche das Theater. Vier Schüler-Spielgruppen aus Augsburg, Bad Wörishofen und Memmingen stellen sich gegenseitig ihre Werkschauen zum Thema „Herkunft“vor, präsentieren, diskutieren.
In ihren Schulen hat jede Spielgruppe unter der Begleitung und Anleitung von professionellen Spielleitern ihr eigenes Stück zum Thema „Herkunft“geschrieben, inszeniert und geprobt. In der Studiobühne werden sie nun aufgeführt. Die Schüler kommen von der HansAdlhoch-Mittelschule AugsburgPfersee, der Pfarrer-Kneipp-Mittelschule Bad Wörishofen sowie der Linden-Mittelschule und der Wirtschaftsschule in Memmingen. Inhaltsreich und phantasievoll sind alle Inszenierungen.
Die Theaterpädagoginnen Claudia Schilling (Memmingen), Nicoletta Kindermann und Imme Heiligendorff (beide Augsburg), die das Migrationsprojekt gemeinsam konzipiert haben, moderieren eine Reflexionsrunde nach jeder Aufführung. „Die jungen Schauspieler erhalten so nicht nur Applaus und das Erfolgserlebnis einer Bühnenaufführung, sondern auch Rückmeldung darüber, wie das Stück verstanden wurde“, sagen sie. Zuschauer sind die Schüler der anderen Spielgruppen, deren Spielleiter und die betreuenden Lehrer. Ohne Öffentlichkeit finde das Festival in einem geschützten Raum im Sinne der theaterpädagogischen Arbeit statt, sagt Mädler.
Im kommenden Jahr wird das Projekt der Theater fortgesetzt. Die Aufführungen finden dann in Augsburg statt.