Wenn der Rücken zur Marke wird
Juan Cuadrado hat entweder eine sehr gute Erziehung genossen oder einen sehr umsichtigen Berater. Der kolumbianische Mittelfeldspieler in Diensten von Juventus Turin postete vor kurzem ein Bild, das ihn mit einem Juve-Trikot von Ronaldo zeigt. Auf dem Shirt prangt die Rückennummer 7. Bislang lief der Südamerikaner damit selbst für den italienischen Meister auf. Nach der Ankunft Ronaldos in Turin muss Cuadrado sie an den Portugiesen abgeben. Die Reaktion des Kolumbianers darauf – „Es ist segensreicher zu geben als zu nehmen“– würde jeden Zen-Buddhisten zur Ehre gereichen.
Segensreich ist die Rückennummer 7 vornehmlich erst einmal für Cristiano Ronaldo selbst: Unter dem Markenzeichen „CR7“vertreibt der 33-Jährige allerlei Nützliches für den stilsicheren Mann von Welt: Unterhosen, Parfüms und Fitnessprodukte – allesamt mit
CR7-Logo. Auf seiner Heimatinsel Madeira betreibt er zwei CR7-Hotels. Es ist die bis ins Detail fortgeführte Inszenierung eines ProfiKickers als globale Marke.
Einer der ersten, der eine Nummer für sich beanspruchte, war Jürgen Klinsmann. Der Schwabe ging meist seine eigenen Wege und lief bei Möglichkeit immer mit der 18 auf dem Rücken auf. Heute würde der geschäftstüchtige Klinsi wohl für die Semmeln aus heimischen Bäckereien auf Facebook und Instagram als „JK18“werben. Mesut Özil, der sich sowohl in der Nationalmannschaft als auch bei Arsenal London die Nummer aller Nummern – die 10 – gesichert hat, geht als „M1Ö“ins Rennen um Klicks und Werbeverträge.
Und Cuadrado? Der hat einen kreativen Weg gefunden, um zumindest noch ein wenig an seiner alten Nummer festhalten zu können. Künftig wird die
49 seinen Rücken zieren. Hintergrund: „Al cuadrado“bedeutet im Spanischen „im Quadrat“. Und die alte Rückennummer 7 im Quadrat, also mit sich selbst multipliziert, ergibt 49.
Offen ist bislang, wie der Werbemarkt auf JC49 reagieren wird.