Prinzessin mit eigenem Kopf
Spielplan I Das Junge Theater Augsburg feiert im Herbst sein Jubiläum. Premiere feiert auch ein Stück von Doris Dörrie
Mit einem Fest feiert das Junge Theater Augsburg (JTA) am 22. September sein 20-jähriges Bestehen. Einen Klassiker im Repertoire, Michael Endes „Traumfresserchen“, wird es bei diesem Fest zu sehen geben, berichtet Theaterleiterin Susanne Reng. Vier neue Stücke hat das JTA, das im Kulturhaus Abraxas seine Studiobühne und das Theater bespielt, für die nächste Saison geplant:
● Patricks Trick Das Thema klingt schwer, wird aber auf humorvolle Weise erzählt, sagt Susanne Reng über dieses Stück von Kristo Sagor. Es geht um pränatale Schwangerschaftsdiagnostik und Inklusion, um die Frage, wie ein Junge damit umgeht, dass sein Bruder behindert zur Welt kommen wird. Das Stück ist für Kinder ab 10 Jahren (Premiere am 21. Oktober).
● Lotte – Monster oder Prinzessin?
Das Stück für Kinder ab 5 Jahren greift auf Doris Dörries „Lotte“-Bücher zurück und handelt von
einem Mädchen, das gern seinen eigenen Kopf durchsetzt. „Dörrie hat das sehr gut auf den Punkt gebracht“, verspricht Susanne Reng, die den Stoff für das Theater bearbeitet hat und auch inszeniert (Pre miere am 25. November).
● Reihe Vorurteile Der erste Teil dieser Reihe beschäftigt sich mit dem Leben und der Sprache der Sinti und Roma in Europa. Das Jugendstück, das in Schulen gezeigt werden soll, geht zurück auf den Roman „Die Ursitory“des Roma-Schriftstellers Matéo Maximoff. Das JTA arbeitet dafür mit dem Münchner Theater „AKA:NYX“und seiner Regisseurin Doro Schröder zusammen. (Premiere im April).
● Die Energieliesl Hier gibt es kein fertiges Stück, es entsteht im Laufe der Inszenierung. „Wir haben uns ein Thema gesetzt und werden es nun zusammen entwickeln“, berichtet Susanne Reng. Energiegewinnung und -verschwendung stehen im Zentrum der Aufführung mit einer Schauspielerin, Mike Evers führt Regie. Das Stück für
Kinder ab vier wird als mobile Produktion in Kitas und Kindergärten gezeigt (Premiere im Februar).
● Home is where the heart is Rund 50 Jahre waren in der Reese-Kaserne, dem heutigen Kulturhaus Abraxas, amerikanische Soldaten stationiert. Das Stück geht der Frage nach, welche Spuren davon, 20 Jahre nach dem Abzug der Truppen, noch vorhanden sind. „Wir konzentrieren uns vor allem auf die Familien, die sich aus der Verbindung von Amerikanern und Deutschen gebildet haben“, verrät Susanne Reng. Hier sind, wie schon in den Produktionen „Letzte Heimat“oder „Fromm & frei“, die sogenannten Expertinnen und Experten des Alltags gefragt, also Menschen aus Augsburg, die auf der Bühne in dramatisierter Form über ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse erzählen (Premiere im Februar).