Die Feuerwehr ist auf der Suche nach Nachwuchs
Derzeit bereiten sich angehende Feuerwehrleute auf ihre Prüfungen vor. In den nächsten Jahren braucht die Augsburger Berufsfeuerwehr viele neue Leute. Erstmals ist im aktuellen Jahrgang auch eine Frau mit dabei
Der Raum ist voller Rauch. Die Sicht ist schlecht, es fehlt die Luft zum Atmen. Aber es ist ein Mensch dort drinnen – und er muss gerettet werden. Es sind auch Kleinigkeiten, die jetzt zählen. Wie lege ich den Schlauch, damit er sich nicht verdreht? Wie sichere ich eine Leiter, damit ich auch mit schwerer Ausrüstung problemlos auf- und absteigen kann? Mehr als ein Dutzend Männer und eine Frau müssen all das wissen. Sie wollen Feuerwehrleute werden und bereiten sich derzeit bei der Augsburger Berufsfeuerwehr auf ihre Prüfungen vor.
Rund 280 Menschen arbeiten in Augsburg bei der Berufsfeuerwehr. In den nächsten Jahren gehen zahlreiche Beamte in den Ruhestand. Eine personelle Lücke soll nicht entstehen. Es geht schließlich um die Sicherheit der Menschen in der Stadt. Deshalb sucht die Feuerwehr derzeit verstärkt nach Nachwuchs. Feuerwehrsprecher Anselm Brieger sagt: „Wir suchen in den nächsten Jahren stetig jeweils zwischen sechs und acht Brandmeister-Anwärter.“Brandmeister – so lautet der offizielle Titel, wenn man erfolgreich die Grundausbildung abgeschlossen hat und als Beamter in die Berufsfeuerwehr aufgenommen wird.
Diese Ausbildung dauert nicht sehr lange. Ein knappes halbes Jahr nur, dann stehen bereits die Prüfungen an. Allerdings muss man als Bewerber auch schon etwas mitbringen: Entweder eine Berufsaufbildung im handwerklichen Bereich oder die Ausbildung zum Rettungssanitäter. In der Grundausbildung absolvieren die angehenden Feuerwehrleute mehr als 150 praktische Übungen. Außerdem muss man Fachwissen lernen – etwa Details zur Funktion von Geräten, die bei der Feuerwehr eingesetzt werden. Lukas Hoser ist einer der Feuerwehr-Azubis. Zur Feuerwehr zu gehen, sei für ihn schon ein Kindheitstraum gewesen, verrät er. Die Ausbildung sei zwar eine „sehr harte Zeit“, aber auch „sehr lehrreich und sehr spaßig“. Die Stimmung unter den Brandmeister-Anwärtern sei gut. Das sei auch wichtig, sagt der erfahrende Feuerwehrmann Anselm Brieger. Denn die Arbeit bei der Feuerwehr sei absolute Teamarbeit. Marina Maier ist die erste Frau, die bei der Augsburger Berufsfeuerwehr für den Einsatz bei Bränden ausgebildet wird. Es gibt bisher schon einige Frauen, aber in Führungspositionen. Marina Maier sagt, sie sei gut aufgenommen worden. Ausnahmen gibt es für sie als Frauen übrigens nicht. Sie muss auch beim Sporttest dieselben Leistungen bringen wie die Männer. Ein Problem war das für sie aber nicht. Sie hat es im ersten Anlauf geschafft.
Wer auch den Kindheitstraum Feuerwehrmann wahr machen will: Die Bewerbungsfrist für die nächste Ausbildungsrunde im kommenden Jahr läuft am 7. September ab. Das Höchstalter, um sich bewerben zu können, liegt bei 29 Jahren.
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Info Einen Informationsabend gibt es am Donnerstag, 30. August, um 18 Uhr, im Hörsaal B 214 auf dem Campus der Hochschule am Brunnenlech.