Gerempel im Tempel
Das Kinderstück „Gerempel im Tempel“lockt viele Besucher in die Stadtpfarrkirche St. Michael
Schon die Abendvorstellung des Kindermusicals „Gerempel im Tempel“fand großen Anklang: Die Reihen der Stadtpfarrkirche St. Michael waren beinahe voll, im Publikum waren alle Altersgruppen vertreten. Am nächsten Tag gab es vormittags eine weitere Aufführung für die acht Klassen der Grundschule Schwabmünchen. Und auch da kamen noch einige Schwabmünchner Bürger, die sich dieses Stück nicht entgehen lassen wollten.
Das Musical stammt aus der Feder des Dortmunder Kantors Klaus Müller und der Oberhauser Pfarrerin Ilona Schmitz-Jeromin. Die Darsteller aus der Jugendschola und der Teenieband setzten die schwungvollen Lieder mit mutmachenden Texten in Szene. Die Kinderchöre und das Nachwuchsorchester, unter der Leitung von Chorregent Stefan Wagner, untermalten die Szenerie dramaturgisch. Regisseurin Sissi Schaumann dirigierte die Akteure auf der Altarbühne gestenreich vom Mittelgang aus.
Das Musical erzählt die biblische Geschichte von der Tempelaustreibung der Händler durch Jesus – und zwar aus der Sicht der Kinder, die von den Händlern zur Seite gedrängt und weggeschubst wurden, weil sie ihnen keinen Gewinn einbringen. Doch die Kinder suchen und begegnen Jesus. Als der dann wütend das geschäftige Treiben der Händler beendet und sogar deren Tische umstößt, rechtfertigen das die Kinder gegenüber den empörten Händlern mit dem Lied „Wut tut manchmal gut“.
Das Lied wird zum Credo dafür, nicht alles artig und nett hinzunehmen, sondern „zu sagen, was uns empört“– jedoch ohne Gewalt. Nach dem Lied „Mein Haus soll ein Bethaus sein“fassen sich alle Kinder zu Jesus hingewandt an den Händen zum Schlussgesang: „Ohne Grenzen zwischen Weiß und Schwarz, ohne Grenzen zwischen Mädchen und Jungs, ohne Grenzen zwischen Arm und Reich – dann hat die Streiterei ein Ende.“
Das von Gerhard Birkle entworfene Bühnenbild mit Tempelsäulen passt hervorragend in den Altarraum der Kirche, die eine prächtige Kulisse bietet. „Die Aufführung in der Kirche war aber auch sehr aufwendig, weil alle Requisiten nach den Proben immer wieder abgebaut werden mussten“, sagte Marianne Birkle vom Organisationsteam. „Wegen der Gottesdienste am Wochenende konnte das Musical auch nur zweimal und nicht viermal wie sonst üblich dargeboten werden.“Trotzdem waren Darsteller, Organisatoren und Zuhörer mit dem Ergebnis des Werks hochzufrieden.