Lob und Kritik gehen durch den Magen
Warum die Besucher mit dem Markt zufrieden sind, einige Anbieter dagegen gar nicht
„Des einen Freud, des anderen Leid“– dieses Sprichwort beschreibt die recht geteilte Meinung zum Streetfood-Markt. Fragt man die Besucher, erhält man positive Antworten. Vor allem am Donnerstag und Freitag war auf dem Gelände rund um die Hydro-Tech Eisarena viel los. Christina und Werner Dirnberger freuten sich mit Enkelin Carlotta über die lockere Atmosphäre und lobten die Vielfalt: „Insgesamt gefällt es uns viel besser als im vergangenen Jahr, die Burger haben sehr gut geschmeckt.“Auch die Gruppe um Vinzent Bochow fühlt sich wohl auf dem StreetfoodMarkt. Die jungen Leute kommen aus Augsburg, Göggingen und Bobingen. Ihr Kommentar: „Super hier, wir kommen nächstes Jahr gerne wieder.“
Das sagt Jonathan Wölfl aus Passau hingegen nicht. Er ist einer der 25 Anbieter und gar nicht zufrieden mit seinem ersten und letzten Auftritt in der Brunnenstadt. „Hier ist ein Überangebot an Essständen“, erklärt er. Viel zu tun hat er nicht, was auch daran liegt, dass das Wetter nicht mehr mitmacht, es regnet und daher sind nicht viele Gäste auf dem Gelände unterwegs.
Es sind tatsächlich viele Anbieter da, wie Stan van Triest aus Berlin. Er hat Außergewöhnliches in seinen Pfannen, nämlich Mehlwürmer und Heuschrecken gerösteter Art. Und er ist ziemlich zufrieden: „Die Leute hier trinken sich erst mal Mut an bei einem meiner Nachbarn und dann probieren sie die Insekten, die eigens zum Verzehr gezüchtet werden.“Das stimmt, vor seinem Stand ist einiges los, und die Probierenden sind sich einig, dass sie den Geschmack der Mehlwürmer und Heuschrecken einfach nicht beschreiben können.
Mut kann man sich auch an der Cocktailbar „Monoloco“antrinken, die auf ihrem Bus die Liveband Milksnitte aufspielen ließ. Was nicht nur ein Hingucker ist, sondern auch für gute Laune auf dem Gelände sorgt. Für die Beschallung ist die ganzen vier Tage Radio Schwabmünchen zuständig und Christian Kruppe sieht den Markt wie andere Anbieter mit gemischten Gefühlen. Er lobt den Veranstalter Christian Kunzi und betont: „Kunzi hat alles richtig gemacht, aber es ist aus welchen Gründen auch immer schwierig, die Königsbrunner zu motivieren auf das Gelände zu kommen.“Das sieht Uwe Frank genauso. Auch er lobt den Veranstalter und ist ebenso verwundert, dass die Brunnenstädter das Fest nicht richtig annehmen: „17 Kilometer weiter, egal in welche Richtung, ist das ganz anders. Wenn es da ganz ähnliche Feste gibt, ist viel mehr los.“
Christian Kunzi sagt dazu auf Nachfrage: „Das die Vielfältigkeit bei den Gästen gut ankommt, freut mich, denn genau darauf habe ich Wert gelegt bei der Auswahl der Anbieter. Die Kritik nehme ich natürlich an, ich bin immer bestrebt, das Festival und den StreetfoodMarkt zu verbessern.“