80 gute Minuten reichen nicht
Fußball Bezirksliga Über weite Strecken hat Bobingen Bad Grönenbach im Griff, gibt in einer turbulenten Schlussphase dann aber doch die Punkte aus der Hand
Bobingen
Eigentlich ist es unfassbar, dass der TSV Bobingen am Ende dieses Spiels ohne Punkte dasteht. Rund 80 Minuten lang hatten sie Bad Grönenbach klar im Griff, ließen kaum Chancen zu, vergaben aber selbst ausreichend Möglichkeiten, um das Spiel für sich zu entscheiden. Am Ende stand eine 1:3-Niederlage.
Beide Mannschaften starteten nervös und waren zunächst vom aufgrund des Regens ungewohnt seifigen Boden überfordert. Bad Grönenbach gelang der etwas bessere Start. Maurizio Oexles Schuss entschärfte Adrian Schlotterer; die anschließende Ecke köpfte Igor Klein knapp am Tor vorbei (3./4. Minute).
Dann wachten die Gastgeber auf und hatten die Partie im Griff. Folgerichtig kam man durch Simon Schlotterer zur ersten Großchance. Der Außenverteidiger schoss aus 15 Metern halbrechter Position über das Tor (11.). Bobingen hatte nun deutlich mehr vom Spiel. Jeschek schoss nach einem abgewehrten Schlotterer-Schuss den letzten verbliebenen Gästeverteidiger auf der Linie an (25.).
Kurz darauf passte er auf Cemal Mutlu, der aus 20 Metern halblinker Position perfekt zum (1:0) ins lange Eck schlenzte (28.). Anschließend lief Vogt allein aufs Tor zu, nachdem Verteidiger Manuel Haug ausgerutscht war. Torwart Martin Jeckle hielt jedoch stark im Eins-gegen-eins (35.). Die Gäste zeigten sich erst kurz vor der Pause mit einem Fernschuss. Adrian Schlotterer lenkte Danyal Schorms Ball an die Latte (42.).
Die zweite Halbzeit startete flott. Beide Mannschaften brachten es jedoch zunächst nicht zu größeren Gelegenheiten. Für Bad Grönen- bach köpfte Kapitän Dennis Wassermann eine Flanke aus dem Halbfeld über das Tor (54.). Dann hatte erneut Vogt die Vorentscheidung auf dem Fuß. Nach starkem Zuspiel von Cemal Mutlu tauchte er wieder allein vor Jeckle auf, der jedoch erneut parierte (58.). Damit hatten die Bobinger bereits die dritte hundertprozentige Chance vergeben. Als sich Gästekapitän Wassermann binnen zwei Minuten die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns und BallWegschlagens einhandelte (61.), schien alles für Bobingen zu sprechen. In der Folge spielte sich aber weniger eines der beiden Teams als viel mehr Hauptschiedsrichter Julian Bunk in den Vordergrund. Er gab innerhalb von 20 Minuten fünf Gelbe Karten. Bobingen verpasste es in dieser Phase, die Überzahl besser auszuspielen, und kassierte durch einen fulminanten Fernschuss von Schorm das 1:1 (83.). Und es kam noch schlimmer. Schiedsrichter Bunk zeigte Bobingens Kapitän Sebastian Jeschek nach einem taktischen Foul die Rote Karte. Sogar die Gästefans auf der Haupttribüne wunderten sich über diese sehr harte Entscheidung. Die Heimmannschaft stand scheinbar noch unter Schock, denn der folgende Diagonalball landete bei Korn, der von links aufs Tor schoss. Schlotterer wehrte zwar noch ab, Klein drückte den Ball aber aus zwei Metern über die Linie (85.).
Als Bobingen noch mal alles versuchte, konterten die Gäste. Klein durchbrach die Abwehr und wurde von Luis Müller nur noch per Notbremse gestoppt. Der Gefoulte verwandelte sicher zum 1:3 (91.).