Presse-Druck investiert in neue Druckmaschinen
Das Unternehmen versteht den Kauf als Bekenntnis zum Standort. Die Zukunft wird mit dem Betriebsrat in einer Betriebsvereinbarung geregelt. Gewerkschaft Verdi kündigt Kundgebung vor der Kongresshalle an
Die Augsburger Presse-Druck und Verlags-GmbH, in der auch unsere Zeitung erscheint, will in die Zukunft investieren: In den Jahren 2025 bis 2030 soll in neue Druckmaschinen investiert und damit der Standort langfristig gesichert werden. Schon heute sei absehbar, dass die zukünftige Maschinengeneration deutlich schneller produzieren und einen höheren Automatisierungsgrad besitzen wird.
Dies wirke sich auch auf den zukünftigen Personalbedarf aus, heißt es aus dem Unternehmen. Mit diesem Wissen habe das PressedruckManagement gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi über einen sozialverträglichen Personalabbau in der Druckerei bis 2025 verhandelt.
Nachdem die Verhandlungen mit der Gewerkschaft über einen Haustarifvertrag nach fünf Runden ergebnislos geblieben waren, trat Presse-Druck aus dem Drucktarif aus, führte die Gespräche mit dem Betriebsrat fort und schloss eine Betriebsvereinbarung zur Standortsicherung der Rotation ab. Alle weiteren Regelungen des bisherigen Manteltarifvertrages blieben unverändert bestehen, heißt es.
Gleichzeitig erhielten alle Beschäftigten die Garantie, dass ihre Bezüge entsprechend der künftigen Tarifabschlüsse von der Gewerkschaft Verdi und des Bundesverbands Druck und Medien dynamisch angepasst werden.
Verdi wirft der Mediengruppe Pressedruck nun Tarifflucht vor. Diese weist den Vorwurf zurück. Die Betriebsvereinbarung zur Standortsicherung der Rotation wird vom Unternehmen als „nachhaltiges Bekenntnis zur Druckerei“verstanden.
Da die Investitionszusage und die damit verbundene Betriebsvereinbarung aber mit einem Ausstieg aus dem Tarifvertrag einhergeht, hat die Gewerkschaft Verdi nun zu einer Protestaktion am 10. November aufgerufen.
Geplant ist eine Demonstration, die am Königsplatz startet und mit einer Kundgebung am Kongress am Park endet, wo am Abend der Presseball der stattfindet.
Verdi sucht gezielt dieses Forum, wie im Aufruf geäußert wird: „Andere feiern und tanzen bis in die Morgenstunden, wir demonstrieren für Tarifbindung und existenzsichernde Tarifverträge.“In einer Erklärung des Unternehmens PresseDruck Augsburger Allgemeinen heißt es: „Die Presse-Druckund Verlags-GmbH hat sich mit dem Betriebsrat des Unternehmens über die Rahmenbedingungen einer Investition in neue Druckmaschinen zwischen 2025 und 2030 und damit auf eine langfristige Standortsicherung der Rotation in Augsburg verständigt.“Die Vereinbarung sehe neben der Investitionszusicherung in eine neue Maschinengeneration unter anderem vor, die bisherige tarifliche Besetzungsregelung für die Maschinen bei gleichzeitigem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen abzuschaffen.
Der damit einhergehende Arbeitsplatzabbau solle sozial verträglich über die natürliche Fluktuation und Altersteilzeitregelungen erfolgen. Dass Stellen abgebaut werden, wird bestätigt.
Andreas Schmutterer, Verlagsleiter der sagt: „Wir sind uns unserer Verantwortung als Arbeitgeber bewusst und gestalten daher bereits frühzeitig und vorausschauend den Wandel dergestalt, dass wir Nachteile für unsere Beschäftigten ausschließen können.“
Presse-Druck-Betriebsratsvorsitzender Josef Karg ergänzt: „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, eine für beide Seiten faire Vereinbarung über eine sehr langfristige Sicherung unserer Rotation zu erzielen, bei der es zu keinen Lohnverlusten kommt.“ Augsburger Allgemeinen,