Erstererfolger
Dortmund ist in aller Munde. Aber aucher anderen Borussia läuft es nahezu perfekt
Borussia Verein für Leibesübungen 1900 e.V. – so heißt der aktuell Zweitplatzierte der Bundesliga laut Satzung. Mit dem Namen Borussia Mönchengladbach tut man sich dann doch etwas leichter. Problemlos marschiert das Team vom Niederrhein aktuell zwar nicht durch das Oberhaus, es ist aber durchaus beeindruckend, wie die Fohlen auftreten.
Mit aktuell 26 Punkten nach zwölf Spieltagen ist die Borussia die zweitbeste Mannschaft der Liga, nur getoppt von den Überfliegern aus Dortmund. Die Namensvetter aus dem Ruhrpott sind vier Punkte voraus – und aufgrund ihres überragenden Fußballs derzeit in aller Munde. Etwas im Schatten steht da die andere Borussia, obwohl sie quasi historisch unterwegs ist. 1977 holte Mönchengladbach den le von insgesamt fünf Meistertiteln. D liger Coach: Udo Lattek. Unter der nerlegende gelang vor 42 Jahre eine beute von umgerechnet 27 Zählern vergleichbaren Zeitpunkt – am stand der Titel. Damit beschäftigt sich rund um den Borussia-Park ak noch nicht. Und trotzdem fällt auf: Gladbacher und Trainer Dieter Hec scheinen in ihrer Entwicklung noch einen großen Schritt nach vorne gem zu haben. Zweitbester Sturm, dritt Abwehr (gemeinsam mit Frankfurt Mainz): Die Mischung stimmt am derrhein.
Die Vertragsverlängerung mit Hec war nur die logische Konsequenz. U dem erfahrenen Übungsleiter, der Trend zum Jung-Trainer aus den An hebt, gab es zuletzt drei Siege in Fo
und damit die beste Serie in seiner Zeit bei den Schwarz-Weiß-Grünen. Die kommende Aufgabe kommt nun als echte Prüfung daher. Die Fohlen reisen zum Spitzenspiel nach Leipzig. In Sachsen stehen sich dann Tabellenvierter und -zweiter gegenüber. Zwei Mannschaften, die für ihren erfrischenden Offensivfußball bekannt sind.
Festung RB
Etwas überraschend hat RB bei aller Offensivpower aktuell die beste Abwehr der Liga. Nur zehnmal musste Keeper Péter Gulácsi bislang hinter sich greifen. Trainer Ralf Rangnick hat bei seiner Truppe eingeimpft, wie wichtig eine funktionierende Defensive ist. Nicht gefallen haben dürfte ihm der letzte Auftritt seiner Jungs. Mit 0:1 unterlag man beim VfL Wolfsburg. Für Mönchengladbach sind nicht nur deshalb die Vorzeichen gut. So freute sich Dieter Hecking nach dem 4:1-Sieg gegen Hannover bereits auf den Vergleich mit RB. Vor allem auf die starke Offensive um Lars Stindl. Thorgan Hazard oder Alassane Pléa wird es ankommen. Die letzten vier Gegner blieben in der Red-Bull-Arena torlos, die Borussia will das nun ändern. Die Chancen stehen gut: In der aktuellen Spielzeit trafen die Erben von Netzer, Vogts & Co. in jeder Bundesliga-Partie. Für Hecking ist das Gastspiel in Leipzig ein besonderes: In der sächsischen Metropole kickte der heute 54-Jährige für den VfB sogar in der Bundesliga. 1993 schaffte er mit den Ostdeutschen sensationell den Bundesliga-Aufstieg. Nach einem Jahre ging es aber wieder zurück in Liga zwei. Eine Situation, die er in Gladbach nicht erleben dürfte.