Ingolstadt bleibt ganz unten
2. Bundesliga Mit Jens Keller hat auch der vierte Trainer beim FCI keine Trendwende geschafft. Hamburg verpasst mit einer 1:3-Pleite in Kiel, sich an der Tabellenspitze abzusetzen
Ingolstadt Marcel Gaus wählte drastische Worte, um die Gefühlslage beim FC Ingolstadt nach dem verlorenen Donau-Derby gegen Jahn Regensburg zu beschreiben. „Das Weihnachtsfest ist für uns alle völlig am Arsch“, sagte der Außenverteidiger nach dem 1:2. Mit zehn Punkten gehen die Oberbayern als Letzter der 2. Fußball-Bundesliga und somit Abstiegskandidat Nummer 1 in die Winterpause. Auch Jens Keller hat nach zwei hoffnungsvollen Unentschieden zum Start eine Trendwende im Jahresendspurt nicht erzwingen können. „Das war deutlich zu wenig“, schimpfte der 48-Jährige.
Keller bemängelte die Mentalität seiner Profis im Abstiegskampf. Auch er verschärfte deutlich die Tonlage. „Wir müssen das Bewusstsein in die Mannschaft bekommen, dass sie weiß, wo sie steht. Es steht viel, viel Arbeit in der Vorbereitung an. Und wenn einer nicht richtig mitzieht, kriegt er das zu spüren“, kündigte Keller eine härtere Gangart an.
Stillstand herrscht nach dem letzten Spieltag des Jahres auch an der Spitze. Der Liga-Primus Hamburger SV hat sich nach einem schmerzlichen Déjà-vu gegen Holstein Kiel im Aufstiegsrennen der 2. FußballBundesliga nicht absetzen können. Am Sonntag verlor der HSV erneut im Nord-Derby mit 1:3 (0:2) in Kiel. Schon das Hinspiel hatten die „Störche“für sich entschieden. Somit bleibt es für die Hamburger als Tabellenführer bei nur einem Punkt Vorsprung auf den Tabellenzweiten 1. FC Köln, dem bereits am Freitagabend der Sprung auf Platz eins gelungen war. Köln musste sich zu Hause überraschend dem VfL Bochum geschlagen geben. Eine Überraschung gelang am Sonntag auch Erzgebirge Aue, die Sachsen besiegten Union Berlin mit 3:0 (2:0). Pascal Testroet erzielte alle drei Tore.
Für die Berliner war es am 18. Spieltag die erste Saisonniederlage in der Liga. Dadurch fielen die „Eisernen“auf Tabellenrang vier zunicht rück. Auf den Aufstiegsrelegationsplatz kletterte unterdessen der FC St. Pauli. Die Kiez-Kicker verabschiedeten sich mit einem 4:1 (1:1) gegen den 1. FC Magdeburg in die Winterpause.