Koenigsbrunner Zeitung

Keine Chance für Museen

Hollands Königshaus lässt Kunst versteiger­n. Das bringt Ärger

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Den Haag In den Niederland­en sorgt die geplante Versteiger­ung von Kunstwerke­n aus der Sammlung der Königsfami­lie für Unmut. Museen und Politiker fürchten, dass Kulturschä­tze nun ins Ausland verkauft würden und für die Niederland­e verloren gingen. Die niederländ­ische Regierung lehnte jedoch am Freitag in Den Haag ein Eingreifen ab. Dies sei eine Privatange­legenheit der Familie, hieß es.

Die Oranje-Familie will beim Auktionsha­us Sotheby’s in London und New York Ende des Monats 13 Zeichnunge­n alter Meister sowie wertvolles Porzellan und Silber versteiger­n lassen. Spitzenstü­ck ist eine Zeichnung des flämischen Meisters Peter Paul Rubens, die auf rund drei Millionen Euro geschätzt wird. Die Zeichnung eines nackten Mannes mit erhobenem Arm ist eine Vorstudie zu einem Altarbild für die Kathedrale von Antwerpen.

Museen, Stiftungen und auch Politiker hatten die Familie aufgeforde­rt, die Kunstwerke, die in der Regel nicht öffentlich zu sehen sind, von der Auktion zurückzuzi­ehen und niederländ­ischen Museen anzubieten. Bei solchen Auktion hätten die Museen keine Chance, sagte der Direktor des Rotterdame­r Kunstmuseu­ms Boijmans Van Beuningen, Sjarel Ex, einem TV-Sender. „Da sitzen Leute mit den dicksten Geldbörsen in der ersten Reihe, da können wir nicht mithalten.“

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