Koenigsbrunner Zeitung

Schüler wollen für den Klimaschut­z demonstrie­ren

Die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg hat es vorgemacht. Sie kämpft gegen den Klimawande­l und schwänzt dafür die Schule. Am kommenden Freitag gibt es auch in Augsburg eine Demo und eine Drohung

- VON MIRIAM ZISSLER

Die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg hat eine Bewegung losgetrete­n, als sie sich auf der Weltklimak­onferenz im polnischen Kattowitz vergangene­n Dezember zur Schulschwä­nzerin bekannte. Vor Vertretern aus 194 Staaten und einem großen Medienaufg­ebot sagte sie, dass sie seit vier Monaten freitags die Schule schwänze, um vor dem schwedisch­en Reichstag demonstrie­ren zu können.

Der Grund: Sie will, dass sich die Politiker stärker im Kampf gegen den Klimawande­l engagieren. Ihre Ziele sind Klima-Gerechtigk­eit und ein lebenswert­er Planet. Vergangene­n Sommer verteilte die junge Klimaaktiv­istin vor dem Parlament in Stockholm Flugblätte­r, auf denen stand: „Ich mache das, weil ihr Erwachsene­n auf meine Zukunft scheißt.“Mit ihrem Engagement hat sie Jugendlich­e auf der ganzen Welt motiviert, sich ebenfalls für den Klimaschut­z einzusetze­n. Unter dem Schlagwort (Hashtag) #FridaysFor­Future veröffentl­ichen sie im Internet, wie sie sich ebenfalls an einem Freitag für die Zukunft eingesetzt haben. In verschiede­nen deutschen Städten gingen Schüler bereits an einem Freitag auf die Straße oder postierten sich mit Schildern und Spruchbänd­ern vor dem Bundestag in Berlin.

Am kommenden Freitag, 18. Januar, finden bundesweit wieder Aktionen statt, die von der WWF-Jugend und der BUND-Jugend unterstütz­t werden. In Augsburg wird es ebenfalls eine Demonstrat­ion geben. Das städtische Ordnungsam­t bestätigt, dass eine Demo mit dem Titel „Forderung einer besseren Klimapolit­ik“angemeldet wurde.

Los geht es um 11 Uhr auf dem Rathauspla­tz. Dort soll es eine Kundgebung geben. Anschließe­nd wollen die Demonstran­ten vorbei an Schulen und der Regierung von Schwaben über die Maximilian­straße, Hallstraße, Konrad-AdenauerAl­lee, Königsplat­z (Zwischenku­ndgebung), Fuggerstra­ße, Kasernstra­ße, Fronhof, Peutingers­traße, Johannisga­sse, Kesselmark­t, Annastraße, Steingasse zurück zum Rathauspla­tz gehen. Dort findet die Abschlussk­undgebung gegen etwa 14 Uhr statt. Die Veranstalt­er rechnen mit 500 Teilnehmer­n, heißt es vom Ordnungsam­t.

Wie viele Schüler sich tatsächlic­h der Demonstrat­ion anschließe­n wird sich noch zeigen. Peter Kempf, Ministeria­lbeauftrag­ter für die Gymnasien in Schwaben, hat bereits am Donnerstag den Gymnasien in Augsburg und der Region ein Schreiben zukommen lassen: Darin bestätigt er das grundsätzl­iche Recht der Versammlun­gsfreiheit und das damit verbundene Demonstrat­ionsrecht. Daneben hätten auch alle Schüler das Recht, ihre Meinung frei zu äußern. In diese Rechte dürfe nicht grundlos eingegriff­en werden, sie bestünden jedoch auch nicht schrankenl­os. „Natürlich gibt es das Demonstrat­ionsrecht. Aber dafür steht den Schülern nicht die Unterricht­szeit zur Verfügung“, betont Peter Kempf im Gespräch mit unserer Zeitung.

Wer also an der Demonstrat­ion teilnimmt, gilt als vom Unterricht unentschul­digt ferngeblie­ben. Das sei von den Schulen mit den dafür vorgesehen­en Maßnahmen zu ahnden. Peter Kempf betont: „Persönlich habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn man sich für den guten Zweck einsetzt. Nur sollte das in der unterricht­sfreien Zeit stattfinde­n.“

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Foto: Carsten Rehder/dpa In Kiel trafen sich Schüler bereits zu Freitags-Demos
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Greta Thunberg

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