Parkhaus: Plan ist noch lange keine Realität
Um von einem Durchbruch am Kongressparkhaus zu sprechen, ist es zu früh. Schon häufig wähnte man sich in dem seit Jahren andauernden Streit einer Lösung nahe, ohne dass etwas Entscheidendes passierte. Doch man kann sagen, dass die Beteiligten aktuell einer Lösung so nahe scheinen wie seit Jahren nicht mehr. Offene Fragezeichen gibt es immer noch genug: Die nötigen Grundstücksdeals sind noch nicht endgültig eingetütet, und auch die Stadt hat noch nicht zugestimmt. Beides sind zwingende Voraussetzungen dafür, dass die Planungen von Bernhard Spielberger umgesetzt werden können.
In der Vergangenheit ging Spielberger keinem Streit mit der Bauverwaltung aus dem Weg. Etliche Male verklagte der Bauunternehmer mit wechselndem Erfolg die Stadt wegen baurechtlicher Entscheidungen. Immerhin wurde es zuletzt etwas ruhiger.
Für Diskussionen im Bauausschuss dürfte sorgen, dass Spielberger einen Architektenwettbewerb oder die Anfertigung mehrerer Entwurfsvarianten durch verschiedene Architekten ablehnt. Das ist bei Vorhaben dieser Größenordnung nicht unüblich, um eine hohe Gestaltungsqualität statt Wohnbauten von der Stange zu erreichen. Spielberger sagt, dass er keinen Wettbewerb wolle, weil das ganze Projekt aufgrund des aufwendigen Tiefgaragenbaus wirtschaftlich ohnehin eng sei. Ob sich die Stadträte mit der von Spielberger angeregten Lösung zufriedengeben, dass sich der Baukunstbeirat (ein Gremium vor allem aus Architekten, das die Stadt berät) intensiv einschaltet, wird ein spannender Punkt werden.
Denn auch die Stadt steht ein Stück weit unter Zugzwang. Blocken die Stadträte allzu rigoros ab, würden sie eine Lösung ausschlagen, die der Kongresshalle wieder Parkplätze beschert und bei der die Parkhausruine verschwindet.