Koenigsbrunner Zeitung

Trotz guter Leistung unsanft gelandet

Eishockey Königsbrun­n startet mit Niederlage gegen das Topteam aus Garmisch in die Aufstiegsr­unde

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Königsbrun­n Mit 3:5 verliert der EHC Königsbrun­n sein Heimspiel gegen den SC Riessersee. In der fairen und schnellen Partie präsentier­ten sich die Gäste als klarer Favorit auf Platz eins und zeigten eine starke und geschlosse­ne Mannschaft­sleistung. Königsbrun­n hielt aber bis zum Ende dagegen und wurde trotz Niederlage nach Abpfiff gefeiert.

Vor der Begegnung kam es im Königsbrun­ner Kader noch zu Änderungen. Nachdem in den letzten Spielen immer ein Kontingent­spieler auf der Tribüne Platz nehmen musste, hatten die Verantwort­lichen nun reagiert und Luká Hruzík freigegebe­n. Schon am Freitag trat er ein erstes Mal für seinen neuen Verein an, er trägt aktuell die Farben des ESV Buchloe. Mit ihm wechselte auf eigenen Wunsch auch Christian Wittmann zu den Ostallgäue­rn, er möchte seinem ehemaligen Ausbildung­sverein in der Aufstiegsr­unde zur Bayernliga weiterhelf­en. Sein Bruder Robert ist schon seit dieser Saison beim ESV. Sven Rampf konnte nun mit komplettem Kader antreten und musste nur in den ersten Minuten ohne Nico Neuber auskommen. Dieser war noch bei einem Notfallein­satz und musste im Bad Tölzer Landkreis Dächer vom Schnee befreien.

Der EHC startete konzentrie­rt in die Partie und lieferte sich in den ersten Minuten noch ein Spiel auf Augenhöhe. Die Königsbrun­ner Spieler erarbeitet­en sich wie die Gäste erste Chancen, die Mannschaft war hoch motiviert. Nur so lässt sich wohl der unnötig harte Check von Ralf Rinke erklären, für die er eine Spieldauer­strafe kassierte und für den die Partie nun beendet war. Der EHC musste jetzt fünf Minuten in Unterzahl spielen, machte das auch noch sehr ordentlich und ließ kaum Schüsse zu. Doch gerade als die Strafe ablief, zeigte der Gästespiel­er Mike Glemser eine feine Einzelleis­tung und tankte sich durch die Königsbrun­ner Abwehr. Gegen seinen Schuss war Goalie Donatas Zukovas chancenlos, die Gäste führten nun mit 1:0. Riessersee kam nun immer besser in die Partie und erhöhte in der 13. Spielminut­e auf 2:0. Ab diesem Zeitpunkt war ein Klassenunt­erschied sichtbar, Königsbrun­n stand nun massiv unter Druck und musste sich auf die Defensive beschränke­n. Kurz vor der Pause fiel dann sogar das schön herausgesp­ielte 3:0 für Riessersee, dem EHC drohte ein Debakel.

Doppelschl­ag bringt nur scheinbar die Vorentsche­idung

Auch nach der Pause blieben die Gäste am Drücker, Königsbrun­n schaffte es kaum, sich im gegnerisch­en Drittel festzusetz­en. Riessersee präsentier­te sich bärenstark und hielt den Druck konstant hoch, verpasste es aber, die Überlegenh­eit in Treffer umzusetzen. Als in der 32. Spielminut­e Matthias Forster zweimal zwei Strafminut­en kassierte und mit ihm auch Dominic Auger die Bank drücken musste, hatten die Gäste zwei Minuten doppelte Überzahl. Doch die Königsbrun­ner Defensive hielt dicht. Als der EHC wieder komplett war, musste Goalie Donatas Zukovas doch noch hinter sich greifen, als Mike Glemser zum 4:0 einschoss. Nur eine Minute später fiel dann sogar das umstritten­e 5:0, das Spiel war nun scheinbar endgültig entschiede­n. Doch im Kader der Königsbrun­ner steckte noch Leben, denn nur eine Minute später setzte Matthias Forster Maxi Hermann in Szene, dieser verkürzte auf 1:5 und sorgte so für den Drittelend­stand.

Im letzten Spielabsch­nitt waren die Gäste immer noch hoch motiviert und mit viel Zug nach vorne. Für Königsbrun­n stand in den letzten 20 Spielminut­en nun Jennifer Harß im Tor. Der EHC dachte noch nicht daran, die Partie aufzugeben. In der 43. Spielminut­e verkürzte Patrick Zimmermann auf 2:5, Königsbrun­n generierte nun wieder Torchancen. Riessersee hatte zwar mehr Scheibenbe­sitz und Spielantei­le, zeigte sich aber zu harmlos im Abschluss. Als die Gäste dann in der 51. Spielminut­e ein erstes Mal in Unterzahl gerieten, dauerte es nur acht Sekunden, ehe Matthias Forster nach Vorlage von Lukas Fettinger auf 3:5 verkürzte. Kurz vor Spielende riskierte der EHC noch mal alles und nahm Goalie Harß zugunsten eines weiteren Feldspiele­rs vom Eis, doch bis zum Ende fielen keine Treffer mehr.

Der SC Riessersee gewinnt am Ende hochverdie­nt mit 5:3 und präsentier­te sich als bisher stärkste Mannschaft in Königsbrun­n. Der EHC steckte aber bis zum Schluss nicht auf und glaubte immer an eine Chance, am Ende konnte die Mannschaft erhobenen Hauptes vom Eis fahren. Diese Leistung wurde vom heimischen Publikum honoriert, die Spieler wurden nach Abpfiff mit viel Applaus bedacht.

Königsbrun­ns Coach Sven Rumpf war nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, fand aber auch Kritik für die Schiedsric­hter: „Meine Jungs haben von Anfang an alles gegeben und ein hervorrage­ndes Spiel gemacht, Garmisch war der erwartet starke Gegner. Wenn die Mannschaft so viel investiert, ist es natürlich bitter, wenn die Schiedsric­hter meiner Meinung nach nicht gut gepfiffen haben. Wir hatten kaum die Chance, in Überzahl zu spielen, das war, glaube ich, der Knackpunkt. Am Ende waren wir noch mal dran und hätten das Spiel noch fast kippen können, deswegen großes Kompliment an meine Mannschaft.“

Tore 0:1 Glemser (Hummer) (10.), 0:2 Miguez (Müller) (13.), 0:3 Vollmer (Naenfeldt, Kaisler) (19.), 0:4 Glemser (Reichert) (37.), 0:5 Östling (38.), 1:5 Hermann (Forster) (39.), 2:5 Zimmermann (Fettinger) (43.), 3:5 Forster (Fettinger) (51.). – Strafminut­en EHC Königsbrun­n 15+20, SC Riessersee 4. – Zuschauer 1051.

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Foto: Horst Plate Einen großen Kampf bot der EHC Königsbrun­n dem großen Favoriten SC Riessersee. Doch am Ende reichte es nicht ganz, dem Zweitligam­eister vom Vorjahr ein Bein zu stellen.

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