Studie: Pflegebeiträge müssen steigen
Viele Pflegekräfte frustriert über Arbeitsbedingungen
Berlin Angesichts immer zahlreicherer Pflegebedürftiger muss der Beitragssatz der Pflegeversicherung einer neuen Studie zufolge bis zum Jahr 2045 von 3,05 auf 4,25 Prozent steigen. Das wären für ein heutiges Durchschnittseinkommen fast 550 Euro mehr im Jahr, wie die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch in Gütersloh mitteilte. Eingerechnet dabei ist, dass es mehr Pflegekräfte geben soll und diese auch besser als heute bezahlt werden sollen.
Bereits Anfang 2019 war der Beitragssatz zur Pflegeversicherung um 0,5 Prozentpunkte angehoben worden. Bis 2022 dürfte das Geld somit reichen. Doch spätestens ab 2025 geht die Rechnung nicht mehr auf.
In einer Repräsentativumfrage unter Pflegekräften, Ärzten, Pflegebedürftigen, Angehörigen sowie Vertretern von Kassen und Verbänden beurteilten demnach 29 Prozent der Befragten die Qualität der Pflege nur als „mangelhaft“. Es handelt sich um den am Mittwoch in Berlin präsentierten „Care-Klima-Index“im Auftrag des Deutschen Pflegetags. In einer entsprechenden Umfrage vom Vorjahr waren dies fünf Prozentpunkte weniger. 28 Prozent schätzen die Patientensicherheit als „niedrig“ein. 2017 betrug der Anteil 26 Prozent. Die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte beurteilten 60 Prozent der Befragten als „schlecht“. Das ist ein Zuwachs um neun Prozentpunkte.