Koenigsbrunner Zeitung

Alte Fehler bei der neuen Endlager-Suche

- VON SEBASTIAN MAYR sebastian.mayr@augsburger-allgemeine.de

Aus den Fehlern von Gorleben lernen. Das war das große Ziel, als das Verfahren für die neue Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschlan­d festgelegt wurde. Doch kaum sind die ersten Schritte angelaufen, da zeigt sich: So ganz klappt das nicht.

Andere Länder sind weiter bei der Suche nach einem Endlager, weil die Deutschen transparen­ter und genauer planen wollten. Alle Kriterien für den Standort stehen fest, genauso wie jeder Schritt des Verfahrens. Als der niedersäch­sische Salzstock Gorleben ausgewählt wurde, war das noch anders. Die Proteste waren groß. Deshalb ging die Suche von vorne los. Deshalb soll nun alles so transparen­t sein. Doch die Transparen­z beginnt erst in 18 Monaten. Dann, so sieht es der Plan vor, soll die Bürgerbete­iligung beginnen. Denn dann sind alle geologisch­en Daten gesichtet und eine erste Vorauswahl steht fest: Gegenden, in denen das Endlager theoretisc­h gebaut werden könnte. Aber was spricht dagegen, dass Bürger schon früher bei einem Info-Vortrag zuhören dürfen?

Dass manche Diskussion­en hinter verschloss­enen Türen bessere Ergebnisse bringen, steht außer Frage. Doch dass die Öffentlich­keit zunächst von allem ausgeschlo­ssen ist, bringt Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Sie ziehen die Transparen­z des Verfahrens schon jetzt in Zweifel. Wenn der neue Standort feststeht, wird es wieder Proteste geben. Sie werden sich auch um die Transparen­z bei der Suche drehen.

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