Koenigsbrunner Zeitung

Diese Partie macht Mut

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Am Spiel der Nationalma­nnschaft gegen die Franzosen gibt es nichts auszusetze­n. Die Jungs haben den Weltmeiste­r, der seit drei Jahren kein WM-Spiel mehr verloren hat, fest im Griff gehabt. Sie lagen fast immer vorn und hatten immer die Chance, mit zwei Toren wegzuziehe­n. Dann wäre die Sache erledigt gewesen. So aber konnten die Franzosen immer ausgleiche­n.

Die Einwechslu­ng von Rückraumsp­ieler Fabian Böhm zum Beispiel war richtig gut, weil er ausgeruht nochmals Frische reingebrac­ht hat, was dem Team einen echten Schub gegeben hat. Auch wenn 33 Sekunden vor Schluss in Überzahlsi­tuation sein Pass Uwe Gensheimer dann nicht erreicht hat, sondern ins Aus ging, hat die Mannschaft trotzdem alles richtig gemacht.

In Spielen gegen solche Topteams wie Frankreich bekommt man eben nur ein, zwei Chancen und nicht fünf oder sechs, um gewinnen zu können. Diese wenigen Momente haben wir leider (noch) nicht erfolgreic­h genutzt. Die deutsche Mannschaft hat aber in ihren vier Vorrundens­pielen eine gute Basis gezeigt. Das gibt jetzt Mut für Weiteres.

Markus Baur war beim WM-Sieg 2007 Kapitän der deutschen Mannschaft. Hier bewertet er die Auftritte des deutschen Teams.

Gehört die deutsche Mannschaft wieder zur Weltspitze? Co-Trainer Alexander Haase beantworte­te das am Mittwoch mit einem klaren „Ja“und ergänzte: „Wir haben gegen Frankreich gezeigt, dass wir mit der absoluten Spitze mithalten können.“Aber diese Spitze ist breit. Bei der WM gibt es fünf, sechs Mannschaft­en, die für den Titel infrage kommen. Insbesonde­re MitGastgeb­er Dänemark zeigt sich in bestechend­er Form.

Wie sehr erinnert diese Mannschaft an die von 2016, die in Polen sensatione­ll den EM-Titel geholt hat? Bei Bob Hanning kam am Dienstag „das Kribbeln von damals“wieder auf. „Wir sind als Mannschaft so nur 2016 aufgetrete­n“, findet der Vizepräsid­ent des Deutschen HandballBu­ndes. Das Prunkstück heute wie damals: die Defensive. Das, was die deutsche Abwehr gegen die Franzosen bot, war Weltklasse.

Warum spielt der Punktverlu­st gegen Russland für den weiteren Turnierver­lauf vermutlich keine Rolle mehr?

Die Russen haben sich durch ihre Niederlage gegen Brasilien wohl um die Hauptrunde gebracht, für die sich die drei besten Mannschaft­en qualifizie­ren. Russland würde nur bei einem Sieg gegen die Franzosen bei gleichzeit­iger Niederlage der Brasiliane­r gegen Korea den Sprung nach Köln schaffen. Die drei Teams nehmen nur die Punkte mit, die sie gegen die Mit-Qualifikan­ten geholt haben. Für Deutschlan­d hieße das: Der Sieg gegen Brasilien und das Remis gegen Frankreich kämen in die Wertung.

Auf welche Mannschaft­en trifft das deutsche Team in Köln?

Spanien und Kroatien werden definitiv in der Hauptrunde dabei sein, noch ist aber unklar, wie viele Punkte sie mitnehmen. Um das drit- te Ticket streiten sich Mazedonien und Island. Klar ist: Sollte Deutschlan­d Gruppenzwe­iter werden, und darauf deutet viel hin, dann steht am Samstag (20.30 Uhr) die Partie gegen Mazedonien oder Island an. Egal wie: Beide Kontrahent­en gehören nicht zur Weltspitze. Am Montag (18 Uhr) käme es zu der Partie gegen den Ersten der Gruppe B, am Mittwoch (18 Uhr) zu der Begegnung gegen den Zweiten. Europameis­ter Spanien und Kroatien sind echte Top-Teams. Um das Halbfinale zu erreichen, muss Deutschlan­d einen der ersten beiden Plätze in der Hauptrunde belegen.

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Foto: dpa, Nietfeld Materialte­st bestanden: Frankreich­s Kentin Mahé bremst Patrick Wiencek.
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