So nicht mehr!
Dortmund lässt keine Spielertransfers nach München zu. Dafür haben die Bayern Chancen, ein „Diamantenauge“zu holen
München Dann müssen sich die Bayern wohl einen altbekannten Reflex abgewöhnen. Statt sich immer und immer wieder beim stärksten Konkurrenten zu bedienen, werden die Münchner ihr Scouting optimieren müssen. Denn Spieler aus Dortmund werden in den kommenden Jahren wohl nicht mehr in großen Stückzahlen nach München transferiert. Die Sportbild berichtet, dass sich die Führungsriege der Borussia einig sei, Spieler nicht mehr gen Rekordmeister ziehen zu lassen. In den vergangenen Jahren wechselten Mats Hummels, Robert Lewandowski und Mario Götze ihr schwarz-gelbes Trikot gegen das rote Gewand der Bayern.
Dabei nutzten die Münchner allerdings in zwei Fällen auch vertragliche Eigenheiten für sich. In Götzes Kontrakt war festgeschrieben, dass er für 35 Millionen Euro den Verein verlassen darf, und Lewandowskis Vertrag lief schlicht aus – was einen Wechsel zum Nulltarif zur Folge hatte. Durch das Transfer-Veto immerhin blockiert der BVB einigen Spielern den Weg nach München.
Da könnte es sich aus Sicht der Bayern gut treffen, dass ein ehemaliger Dortmunder derzeit in London recht unglücklich scheint. Sven Mislintat empfahl den Dortmundern als Scout einst Robert Lewandowski, Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang. In der Branche wird er auch „Diamantauge“genannt. Nach einem Streit mit dem damaligen Trainer Thomas Tuchel heuerte er beim FC Arsenal in England an. Dort soll er nun aber mit weniger Kompetenzen ausgestattet sein, als er sich versprochen hatte. Eine Trennung scheint wahrscheinlich. Mögliches neues Ziel: der FC Bayern.
Bis aber das „Diamantenauge“Talente an die Isar lotst, muss sich Sportdirektor Hasan Salihamidzic auf die bisherigen Scouts und seinen eigenen Eindruck verlassen. Benjamin Pavard ist für die kommende Saison bereits verpflichtet. Das soll es aber noch nicht gewesen sein. „Wir werden noch einige Transfers machen“, kündigt Salihamidzic in der Sportbild an. Heißester Kandidat: Callum Hudson-Odoi, 18-jähriges Talent des FC Chelsea. Geschätzte Ablöse: 40 Millionen Euro. Auch Atlético Madrids Lucas Hernández ist weiterhin ein Objekt der Begierde. „Wir haben bereits Gespräche geführt, es wird weitere geben“, so der Sportdirektor.
Die Bayern scheinen schon damit begonnen zu haben, sich ihre alten Reflexe abzutrainieren.