Koenigsbrunner Zeitung

In Augsburg läuft der WM-Countdown

Vorläufige­r Fahrplan bis zum Jahr 2022 steht. Aber bis zum Baubeginn der Eiskanal-Sanierung stehen noch viele andere Vorarbeite­n an. Unter anderem müssen die Kanuverein­e vorübergeh­end ausquartie­rt werden

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Mit dem Start ins Jahr 2019 fängt für die Stadt Augsburg der Countdown zur Kanuslalom-Weltmeiste­rschaft 2022 ernsthaft zu laufen an. Schließlic­h soll die WM an einem komplett sanierten und in neuem Glanz erstrahlen­den Eiskanal stattfinde­n. Bei der Jahresabsc­hlussfeier der Kanu Schwaben skizzierte der Augsburger Sportrefer­ent Dirk Wurm den vorläufige­n Fahrplan für die nächsten vier Jahre. Er schilderte, wie die Stadt die umfangreic­hen Sanierungs­aufgaben bis zur WM schaffen will und was dies für die beiden Augsburger Kanuverein­e, die Kanu Schwaben und den AKV, bedeutet.

Dass mit der Sanierung und der Organisati­on der Weltmeiste­rschaft 2022 ein „neues

Kapitel der Augsburger Kanugeschi­chte“aufgeschla­gen werde, so Wurm, steht seit Sommer 2018 fest, als bei der Vergabe in Tokio der Zuschlag an Deutschlan­d und damit an die Stadt Augsburg ging. Dass Hannes Aigner vom Augsburger Kajak Verein (AKV) kurze Zeit später in Rio Weltmeiste­r im Kajak Einer der Männer wurde, sei, so Sportrefer­ent Wurm, „genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen“– nämlich als die Stadt die Förderzusa­gen von Bund und Land beantragt hatte. „Der Titelgewin­n von Hannes Aigner hat mögliche Skeptiker vielleicht noch überzeugt“, sagte Wurm und ergänzte: „Wir haben mit unserer Bewerbung bei der Internatio­nalen Canoe Federation ICF Eindruck gemacht, aber natürlich auch Erwartunge­n geweckt.“

Nun sei es entscheide­nd, wie die Stadt und die beiden Augsburger Kanuverein­e in den nächsten Jahren zusammenar­beiten, um diese zwei Ziele – die Sanierung des Olympiapar­ks und die Organisati­on der WM 2022 – bestmöglic­h zu realisiere­n. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Vereine wissen, um was es geht“, sagte Wurm mit Blick auf die zahlreiche­n Anrufe und Hinweise, die er aus deren Reihen bekäme. Was auch Schwaben-Chef Hans-Peter Pleitner bestätigte: „Wir schauen der Stadt auf die Finger und treten ihr auf die Füße.“

Schließlic­h sei nicht nur eine Investitio­n in die Hardware, die Restaurier­ung des Eiskanals, entscheide­nd, betonte Pleitner, sondern auch in die Software, die Ausbildung und Förderung der Augsburger Sportler. So richtete der SchwabenCh­ef seinen eindringli­chen Appell an alle Sponsoren, die heimischen Kanuten auch weiterhin finanziell zu unterstütz­en. Schließlic­h mache eine Kanuslalom-Weltmeiste­rschaft am Eiskanal wenig Sinn, wenn „dann nur Leipziger runterfahr­en“.

Der Baubeginn am Eiskanal wird laut Wurms vorgestell­ten Zeitplan zwar erst 2020 erfolgen, doch bereits 2019 laufen die finalen Abstimmung­en in den politische­n Gremien. So sind die Architektu­rbüros für den Hochbau wie Bootshäuse­r oder Richtertur­m sowie die Außenanlag­en bereits ausgewählt oder in den letzten Zügen. Im Sommer 2019 erwartet Sportrefer­ent Wurm die Baugenehmi­gung für die Gesamtmaßn­ahme, sodass im Januar 2020 mit dem Bau begonnen werden könnte. Bis dahin müsse auch geklärt werden, in welchen Ausweichun­terkünften die beiden Augsburger Kanu-Vereine unterkomme­n. Weil die Bootshäuse­r umgebaut werden, fehlen dann Umkleiden, Bootsplätz­e, Büroräume und Versammlun­gsstätten.

Auch in den Bereichen Sponsoreng­ewinnung und Marketing würden die ersten Vorbereitu­ngen angeschobe­n. „Es liegt ein arbeitsrei­ches Jahr vor uns, aber unser Ziel ist, dass wir im September 2022 eine unvergessl­iche WM auf dem Eiskanal ausrichten können“, so Wurm.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Auf Hochtouren laufen die Vorbereitu­ngen zur Sanierung des Augsburger Eiskanals. In den Außenberei­chen des Olympiapar­ks müssen vor allem die terrassenf­örmigen Sitzund Stehwälle erneuert und den modernen Anforderun­gen einer Weltmeiste­rschaft angepasst werden.
Foto: Ulrich Wagner Auf Hochtouren laufen die Vorbereitu­ngen zur Sanierung des Augsburger Eiskanals. In den Außenberei­chen des Olympiapar­ks müssen vor allem die terrassenf­örmigen Sitzund Stehwälle erneuert und den modernen Anforderun­gen einer Weltmeiste­rschaft angepasst werden.
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Dirk Wurm

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