Wie Züge pünktlicher werden sollen
Bei einem Krisengespräch wurden die Bahnprobleme in der Region diskutiert. Es soll künftig Notfallpläne für den Winter geben. Was sonst noch vorgesehen ist
München Mehr Personal, Notfallpläne für den Winter und eine bessere Infrastruktur und Koordination – so sollen die Züge in Bayern und der Region wieder pünktlicher werden. Das ist das Ergebnis eines Krisengesprächs, zu dem die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) die Bayerische Regiobahn (BRB) am Freitag nach München zitiert hatte. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den Regionalverkehr im Freistaat.
Auf der Ostallgäu-LechfeldBahn, also den Strecken zwischen Landsberg und Augsburg sowie Füssen und Augsburg, seien seit der Übernahme durch die BRB nur etwa 80 Prozent der Züge pünktlich gewesen, so die BEG. Wobei Pünktlichkeit nach ihrer Definition bedeutet, dass ein Zug nicht mehr als fünf Minuten Verspätung hat. Hinzu kommen zahlreiche Zugausfälle, weil Lokführer fehlen. „Im Gegensatz zu anderen Inbetriebnahmen, die entweder reibungslos verlaufen oder bei denen sich der Betrieb nach wenigen Tagen stabilisiert, bekommt die zuständige BRB den Betrieb bei der Ostallgäu-LechfeldBahn bisher nicht in den Griff“, sagte Thomas Prechtl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft.
Die derart gescholtene BRB geht davon aus, dass sich die Personalsituation entspannt. Sie kündigte an, dass ab der nächsten Woche die Züge zwischen Landsberg und Kaufering sowie zwischen Bobingen und Augsburg wieder planmäßig verkehren. In dieser Woche fuhren zwischen Landsberg und Kaufering gar keine Züge mehr, und zwischen Bobingen und Augsburg entfielen etwa 20 Prozent der Verbindungen.
„Darüber hinaus wird ein neues und vereinfachtes Betriebskonzept ab dem 11. Februar für mehr Stabilität sorgen und die Möglichkeit bieten, Verspätungen im Tagesverlauf abzubauen. Zudem soll die Anschlusssicherung in Kaufering in den kommenden Wochen weiter verbessert werden“, erklärte Fabian Amini, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn und der Bayerischen Regiobahn. Pendler aus Kaufering hatten sich beschwert, dass die BRB-Züge nicht auf verspätete Bahnen anderer Gesellschaften gewartet hätten.
Amini entschuldigte sich bei den Bahnfahrern: „Wir bedauern sehr, dass unsere Fahrgäste in den letzten Wochen unsere Züge nicht in der gewohnten Qualität nutzen konnten, und entschuldigen uns insbesondere auch bei den vielen Berufspendlern, die aufgrund der betrieblichen Probleme und fehlerhaften Fahrgastinformation leider keine verlässlichen Auskünfte über die Ausfälle und Verspätungen bekamen.“In Sachen Informationspolitik soll nun ein externer Gutachter dafür sorgen, dass die diversen Systeme der Fahrgastinformation besser aufeinander abgestimmt werden.
Fahrgäste der Bayerischen Oberlandbahn südlich von Holzkirchen, wo noch mehr Züge ausfielen und unpünktlich waren als in unserer Region, sollen eine Entschädigung erhalten. Zur Höhe wollte Amini noch nichts sagen. Dies werde zeitnah bekannt gegeben. Die BEG will die beschlossenen Maßnahmen fachlich und finanziell unterstützen. Es sollen außerdem wöchentliche Gespräche stattfinden, um die Umsetzung zu kontrollieren.