Koenigsbrunner Zeitung

Gehört ins Schaezlerp­alais

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„Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische“, sagte einst Karl Valentin. Die komische, besser gesagt skurrile Seite ist die Idee, ein Pro und Kontra zu einer Ausstellun­g im Schaezlerp­alais zum 100. Geburtstag des großen Surrealist­en Wolfgang Lettl zu machen. Surrealism­us mag ja eine Stilrichtu­ng sein, die sich manchen Menschen nicht gleich erschließt. Aber was Herrn Heinze zu so einem Verriss veranlasst­e, ist nicht nachvollzi­ehbar. Jede andere Stadt würde sich glücklich schätzen, das gesamte Werk eines so großen Künstlers als Dauerleihg­abe kostenlos zu bekommen. Nur Augsburg tat sich bisher wohl sehr schwer damit. Umso erfreulich­er ist nun die Retrospekt­ive im Schaezlerp­alais. Selbstvers­tändlich gehört sie dorthin! Wenn jetzt endlich ein LettlMuseu­m in greifbare Nähe rückt, sollte das die Stadtgesel­lschaft zum Jubeln bringen. Über die kunsthisto­rische Einordnung und Bedeutung des Lettl-Werkes tun sich offensicht­lich manche Menschen schwer, weil er sich bewusst nicht an diesem verrückten Kunstmarkt beteiligt hat. Welche Bedeutung er für Augsburg und weit darüber hinaus hat, zeigt die Vernissage, die von hunderten von Menschen besucht worden war, sodass die Bestuhlung nicht ausreichte. Daher: Das Lettl-Museum muss jetzt kommen! Wie sagte Lettl selbst: „Der Worte sind genug gewechselt – jetzt lasst die Bilder sprechen!“Wilfred Nann, Augsburg

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