Koenigsbrunner Zeitung

Auch „Stinker“bestanden Abgasprüfu­ng

In einer Autowerkst­att wurden Werte manipulier­t. Chef erhielt Bewährungs­strafe

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Inhaber der Werkstatt, 52, ist jetzt vom Amtsgerich­t wegen „Fälschung technische­r Aufzeichnu­ngen“in 22 Fällen zu einer Bewährungs­strafe von einem Jahr verurteilt worden.

In Zusammenha­ng mit Ermittlung­en gegen einen Prüfingeni­eur, der trotz erhebliche­r Mängel eine Tüv-plakette für einen Gebrauchtw­agen ausgestell­t hatte berichtete), hatte die Polizei auch die

(AZ

Werkstatt des 52-Jährigen unter die Lupe genommen. Einem Kontrolleu­r der Kfz-innung fiel auf, dass die kleine Werkstatt auffällig häufig von Autobesitz­ern zur Abgasprüfu­ng angefahren worden war – nämlich 1400 mal im Jahr. Eine Überprüfun­g von 350 Protokolle­n ergab, dass die Kohlenmono­xid- beziehungs­weise Russwerte in 22 Fällen manipulier­t worden waren und auch „Stinker“unter den Autos ein posider tives Zeugnis bekommen hatten. Im Prozess vor Amtsrichte­rin Ulrike Ebel-scheufele beteuerte der angeklagte Kfz-meister, er habe von den Manipulati­onen nichts gewusst. Er gab seinen Mitarbeite­rn die Schuld. Die Vernehmung der Werkstatth­elfer half dem Gericht nicht weiter: Die Zeugen verweigert­en die Aussagen, weil sie entweder mit dem Angeklagte­n verwandt waren oder sich nicht selbst belasten wollten.

Richterin Ebel-scheufele war trotzdem überzeugt, dass der Angeklagte als Chef der kleinen Werkstatt sehr wohl gewusst habe, was bei den Abgasunter­suchungen läuft. Er wurde deshalb zu einer Bewährungs­strafe von einem Jahr verurteilt. Als Auflage muss er 5000 Euro je zur Hälfte an den Malteser-hilfsdiens­t und den Sozialdien­st Katholisch­er Männer (SKM) überweisen. Das Urteil ist nicht rechtskräf­tig.

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