„Uns machen doch Regen und Kälte nichts aus“
Der Gaudiwurm zieht sich durch die Menkinger Innenstadt. Wie war’s?
So schallte es gestern gegen Abend wieder durch die Schwabmünchner Gassen. Einmal laut aus Herzenslust schreien dürfen, einmal ausgelassen umeinandertoben ohne negativ aufzufallen, einmal Alkohol auf der Straße trinken ohne schief angeschaut zu werden. All das war gestern, gestern beim Schwabmünchner Faschingsumzug.
Wie, ihnen war das Wetter zu schlecht? Na, Regen und Kälte, das sollten sie doch langsam beim Menkinger Gaudiwurm gewöhnt sein. Aber gottseidank waren sie ja die Ausnahme. Denn die Massen strömten, und wie. Ob sich da der Ausfall des Klosterlechfelder Umzugs bemerkbar gemacht hat? Ach, sie können keine Antwort geben? Wundert mich nicht, sie waren ja auch nicht da. Drum erzähl ich ihnen jetzt, wia’s z’ Menkinga geschdern zuaganga isch.
Also: Wie immer wurden die Bürgermeister von der Garde gefangen genommen und entführt, dann stellte sich der Zug auf und kam auf Befehl von Uli Weißenbach ins Rollen. Und wie immer flogen die Bonbons und Popcorn-tüten im Hohen Bogen durch die Luft, hatten die Ordner alle Hände voll zu tun, dass keiner unter die gigantischen Räder der Zugmaschinen und Hänger kam und der Lärm war auch wieder unbeschreiblich. Da wackelte alles. Und lustig, das war es auch, nicht für alle, aber für manche, sagen wir für viele. Lustig war auch, dass die Regenschirme umgedreht gehalten wurden und voller Guazla statt Regentropfen waren.
Das kennen sie schon alles. Drum sind sie nicht hingegangen? Na, ein paar Neuigkeiten gab es schon: Die Mittelstetter Narren nahmen das Bienensterben aufs Korn, die Singold-quallen die Plastik-flut, der Menkinger Vollgas-haufa Weihnachten, die Freunde von Giromagny den Metro-tunnel und und und. Ein paar gute Einfälle waren schon dabei. Und sonst? Na ja, Spaß, Gaudi, Gegröle, Alkohol, einfach ausgelassene Stimmung, auch bei der Kehrausparty danach auf dem Schrannenplatz. Auch wenn man das schon kennt, es soll ja auch so sein. Dafür ist der Fasching da.
Und der Morgen danach? Trauer-, Kater- und sonstige Problemstimmung? Nicht so bei den Menkinger Narren. Die treffen sich am Aschermittwochmorgen und räumen den Schrannenpaltz wieder tipptopp auf, gehen dann ins Rathaus und geben den Schlüssel für es ab und schlagen sich anschließend trotz Fastenzeit im Schützenheim den Bauch voll. Recht so: Wer arbeitet, der soll auch essen und das Trinken nicht vergessen.