Erst mal viel trinken…
Wenn sich aber Nieren- oder Harnleitersteine gebildet haben, treten meist extrem starke Schmerzen auf. Was dann getan werden muss
Stadtbergen Bei jedem zehnten Mensch tritt im Laufe seines Lebens ein urologisches Steinleiden auf. Nierensteine beziehungsweise Harnleitersteine können nicht nur stärkste krampfartige Schmerzen verursachen, sondern auch zu Nierenversagen oder infolge einer Infektion des gestauten Urins zu einer Blutvergiftung führen. Einen Überblick über dieses Volksleiden gibt in der Ärztlichen Vortragsreihe Dr. Daniel Mörike von der Urologischen Klinik des Augsburger Universitätsklinikums.
Außerdem sollen urologische Steine des unteren Harntrakts – der Harnblase oder der Harnröhre –, welche sich in ihrer Entstehung und Behandlung von den Nieren- beziehungsweise Harnleitersteinen unterscheiden, angesprochen werden. Auf Gallensteine wird Mörike nicht eingehen; denn die fallen in die Zuständigkeit der Gastroenterologie (ein Teilgebiet der Inneren Medizin) beziehungsweise der Allgemeinchirurgie.
Die Niere scheidet nach Aussage von Mörike Stoffe aus dem Stoffwechselprozess aus. Wenn sich die Urinzusammensetzung hin zu steinfördernden Substanzen verschiebt, können sich in der Niere oder dem Harnleiter Steine unterschiedlicher Größe bilden. Das lässt sich zunächst etwa durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und bewusstere Ernährung vermeiden. Auch auf die Vorbeugung von Steinleiden geht der Referent ein.
Harnblasensteine entstehen laut Mörike dagegen auf andere Weise. Eine Hauptursache ist, dass sich Harn in der Blase sammelt, weil er beim Urinieren nicht richtig ablaufen kann. Ein wesentlicher möglicher Grund dafür ist, dass die Harnröhre wegen einer vergrößerten Prostatadrüse verengt ist. Es gibt aber auch andere Ursachen.
Steine können auf verschiedene Weise behandelt, das heißt genau genommen beseitigt werden. Werden Steine im Bereich des Harnleiters festgestellt, handelt es sich wegen der möglichen schweren Folgen in der Regel um einen Notfall, so Mörike. Harnleiter- bzw. Nierensteine können auf verschiedene Arten operativ entfernt werden, unteranderem durch eine Operation über die Haut oder in seltenen Fällen einer offenen Operation. Infrage kommt häufig aber auch die Endoskopie. Das Endoskop, ein biegsamer Schlauch, an dem sich Instrumente und eine Kamera befinden, wird in diesem Fall durch die Harnröhre eingeführt. Dabei werden Steine gegebenenfalls zunächst zerkleinert und dann herausgezogen.
Besucher des Vortrags haben wie immer die Möglichkeit, dem Referenten Fragen zu stellen oder ihn in einer kleinen „Privatsprechstunde“zu konsultieren. Vortrag Die Veranstaltung findet am kommenden Montag, 11. März, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: fünf Euro.