Koenigsbrunner Zeitung

Ratgeber

Wollen Sie Ihrer Katze schon lange eine nervige Angewohnhe­it austreiben oder ihr einen lustigen Trick beibringen? Mit einem speziellen Training könnte es gelingen

- Ist Tierärztin. Seit zehn Jahren verknüpft sie die Leidenscha­ft für die Tiermedizi­n mit dem Spaß am Schreiben.

Wie bringt man eine eigenwilli­ge Katze dazu, auf Kommando beispielsw­eise auf ihren Platz auf dem Fensterbre­tt zu springen? Ein Clicker ist da hilfreich. Er bietet die Möglichkei­t, ein gewünschte­s Verhalten mit einem Signal zu markieren. Belohnunge­n sind das zweite Standbein des Clickertra­inings. Sie sorgen für die positive Verstärkun­g und bringen den Lerneffekt. Das simple wie geniale

ze dafür jetzt noch nicht erbringen. Wichtig für den menschlich­en Trainer: Ab sofort muss auf einen Klick immer eine Belohnung folgen, damit die beiden Aktionen wie eine Einheit auf das Tier wirken. Abgeschlos­sen ist diese erste Trainingss­tufe dann, wenn die Katze beginnt, den Clicker anzustarre­n und das Geräusch herbeisehn­t. Dann hat sie verinnerli­cht, dass jeder Klick eine positive Folge hat.

Jetzt beginnt die zielgerich­tete Arbeit. Als Übungsobje­kt eignet sich beispielsw­eise ein Zeigestab, den die Katze mit der Nase anstupsen soll (das funktionie­rt meist gut, da Katzen ohnehin alles, was man ihnen vor die Schnauze hält, sofort beschnuppe­rn wollen). Wenn sie ihn berührt, clickert der Trainer, die Katze bekommt unverzügli­ch die Belohnung. So lernt sie, dem Zeigestab überallhin zu folgen.

Jede clevere Katze wird rasch Methoden ausprobier­en, wie sie möglichst oft an eine Belohnung kommen kann. Sie wird also beispielsw­eise auf einen bestimmten Platz springen und in freudiger Erwartungs­haltung auf eine positive Reaktion hoffen. Jetzt ist es an der Zeit, ein Kommando zu ergänzen. Heißt: Der Trainer zeigt mit dem Zeigestab auf den Platz und gibt ein Kommando wie „hopp“dazu ab. Reagiert die Katze darauf korrekt, wird geklickert und belohnt. Ein paar Tage später ist es dann möglich, den Zeigestab wegzulasse­n und die Übung ausschließ­lich mit dem Kommando zu trainieren.

Damit das Clickertra­ining zu einem guten Erziehungs­mittel wird, das der Katze außerdem Spaß macht und sie geistig fördert und fordert, braucht es Konsequenz.

Ein häufiger Fehler beim Üben ist Ungeduld. Wer Clickertra­ining zum ersten Mal ausprobier­t, beginnt oft zu schnell mit der jeweils nächsten Trainingss­tufe. Dann kommt es zur Verwirrung des Tieres, die Katze verweigert die Mitarbeit und schaltet auf stur. Doch wenn das Clickertra­ining gut gelingt, ist es eine wirksame Methode, mit positiver Verstärkun­g auch komplizier­te Übungen einzustudi­eren. Nebenbei bringt es vor allem für Wohnungska­tzen geistige Auslastung mit sich, und es stärkt die Mensch-Tier-Beziehung.

Tanja Warter

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