Wer steckt hinter Feneberg?
Handel Der Lebensmittelhändler aus dem Allgäu eröffnet Anfang Mai seine erste Augsburger Filiale in der City-Galerie. Während sich Kunden auf das Angebot freuen, ist der Standort für den Händler Bestandteil seiner Neustrukturierung
Gut ein Jahr ist es her, dass sich der Lebensmittelhändler Edeka aus der City-Galerie verabschiedet hat, seither standen die Flächen leer. Am 9. Mai will nun das Allgäuer Familienunternehmen Feneberg die Lücke schließen. Der Lebensmittelhändler wird auf verkleinerter Fläche antreten und rund 1400 Quadratmeter bespielen.
Die Filiale ist nach Auskunft des Unternehmens nach modernsten Aspekten gestaltet, es wird eine Bedientheke mit frischem Fleisch, frischer Wurst und frischem Fisch sowie Backwaren aus der FenebergBäckerei geben. Dazu entstehen SBKassen, wie man sie bisher unter anderem aus Filialen der KauflandKette oder Baumärkten kennt. Der Kunde kann hier die Produkte selbst scannen und an einem Terminal bezahlen. „Wir wollen so unseren Kunden die Möglichkeit geben, kleine Einkäufe schnell und einfach abzuwickeln“, erklärt Sprecherin Sonja Kehr. Es ist die erste der 76 Feneberg-Filialen, die mit dieser Technologie ausgerüstet ist. Ein Zeichen dafür, dass das Familienunternehmen sich Richtung Zukunft orientiert und sich entsprechend aufstellen will – aber auch muss.
Der Wettbewerbsdruck im deutschen Einzelhandel ist nämlich extrem groß. Das spürt auch Feneberg. Die Bilanz der Lebensmittel GmbH für das Geschäftsjahr 2026/17 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) waren bei einem Umsatz von 374 Millionen Euro negativ. Investitionen in die Modernisierung der eigenen Metzgerei und steigende Rückstellungen für Pensionen hätten die Bilanz gedrückt, heißt es seitens der Unternehmensleitung. Somit fehle Geld für nötige Investitionen. Doch diese müssten sein, sagen Hannes und Christof Feneberg, will man das Familienunternehmen erfolgreich in die vierte Generation führen.
Dieses Geld soll jetzt eine Unternehmensberatung aufspüren. Sie wurde von Feneberg aktiv ins Haus geholt, um zu untersuchen, wo man kostenbewusster handeln und gleichzeitig Investitionen umschichten kann, um in zukunftsfähige Unternehmensfelder zu investieren. Erste Ergebnisse: Die Zahl der Filialen soll steigen und damit das Wachstum des Unternehmens. Die Eröffnung des ersten Markts in Augsburg ist eine erste Konsequenz dieser Überlegungen und ermöglicht neue Kunden zu gewinnen. So soll es auch an anderen Standorten funktionieren. „Neben Augsburg liegen uns etwa 15 unterschriebene Mietverträge für Flächen im gesamten Feneberg-Verbreitungsgebiet vor. Diese Filialen werden wir innerhalb der nächsten drei Geschäftsjahre eröffnen“, beschreibt Sonja Kehr. Dazu wurde die langjährige Mitarbeiter Bereiche Geschichte Kooperation mit Edeka verstärkt. So könnten Synergieeffekte genutzt und Kosten gesenkt werden. „Edeka ist nicht Anteilseigner bei Feneberg, sondern Kooperationspartner“, betont Kehr in diesem Zusammenhang. Unter anderem liegen Edeka-Eigenmarken in den Feneberg-Regalen.
In den nächsten fünf Jahren sollen insgesamt 25 bis 30 Millionen Euro in neue Märkte, die Modernisierung bestehender Filialen und die Digitalisierung interner Prozesse investiert werden. „Vor uns liegt eine große Herausforderung für die Familie und unsere Mitarbeiter. Aber wir schaffen das“, ordnet Hannes Feneberg ein. Einen Personalabbau soll es nicht geben. Auch an den Verträgen mit den rund 600 Landwirten, die für die Bio-Eigenmarke „von hier“Produkte liefern, soll sich nichts ändern.
Das ist Feneberg