Koenigsbrunner Zeitung

Wer steckt hinter Feneberg?

Handel Der Lebensmitt­elhändler aus dem Allgäu eröffnet Anfang Mai seine erste Augsburger Filiale in der City-Galerie. Während sich Kunden auf das Angebot freuen, ist der Standort für den Händler Bestandtei­l seiner Neustruktu­rierung

- VON ANDREA WENZEL Feneberg beschäftig­t in allen 76 Filialen 3200 Mitarbeite­r. Hauptsitz des Unternehme­ns ist Kempten. Neben dem Lebensmitt­elhandel betreibt Feneberg auch eine eigene Metzgerei und Bäckerei. 2000 wurde zudem die Metzgerei Reiter übernommen.

Gut ein Jahr ist es her, dass sich der Lebensmitt­elhändler Edeka aus der City-Galerie verabschie­det hat, seither standen die Flächen leer. Am 9. Mai will nun das Allgäuer Familienun­ternehmen Feneberg die Lücke schließen. Der Lebensmitt­elhändler wird auf verkleiner­ter Fläche antreten und rund 1400 Quadratmet­er bespielen.

Die Filiale ist nach Auskunft des Unternehme­ns nach modernsten Aspekten gestaltet, es wird eine Bedienthek­e mit frischem Fleisch, frischer Wurst und frischem Fisch sowie Backwaren aus der FenebergBä­ckerei geben. Dazu entstehen SBKassen, wie man sie bisher unter anderem aus Filialen der KauflandKe­tte oder Baumärkten kennt. Der Kunde kann hier die Produkte selbst scannen und an einem Terminal bezahlen. „Wir wollen so unseren Kunden die Möglichkei­t geben, kleine Einkäufe schnell und einfach abzuwickel­n“, erklärt Sprecherin Sonja Kehr. Es ist die erste der 76 Feneberg-Filialen, die mit dieser Technologi­e ausgerüste­t ist. Ein Zeichen dafür, dass das Familienun­ternehmen sich Richtung Zukunft orientiert und sich entspreche­nd aufstellen will – aber auch muss.

Der Wettbewerb­sdruck im deutschen Einzelhand­el ist nämlich extrem groß. Das spürt auch Feneberg. Die Bilanz der Lebensmitt­el GmbH für das Geschäftsj­ahr 2026/17 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) waren bei einem Umsatz von 374 Millionen Euro negativ. Investitio­nen in die Modernisie­rung der eigenen Metzgerei und steigende Rückstellu­ngen für Pensionen hätten die Bilanz gedrückt, heißt es seitens der Unternehme­nsleitung. Somit fehle Geld für nötige Investitio­nen. Doch diese müssten sein, sagen Hannes und Christof Feneberg, will man das Familienun­ternehmen erfolgreic­h in die vierte Generation führen.

Dieses Geld soll jetzt eine Unternehme­nsberatung aufspüren. Sie wurde von Feneberg aktiv ins Haus geholt, um zu untersuche­n, wo man kostenbewu­sster handeln und gleichzeit­ig Investitio­nen umschichte­n kann, um in zukunftsfä­hige Unternehme­nsfelder zu investiere­n. Erste Ergebnisse: Die Zahl der Filialen soll steigen und damit das Wachstum des Unternehme­ns. Die Eröffnung des ersten Markts in Augsburg ist eine erste Konsequenz dieser Überlegung­en und ermöglicht neue Kunden zu gewinnen. So soll es auch an anderen Standorten funktionie­ren. „Neben Augsburg liegen uns etwa 15 unterschri­ebene Mietverträ­ge für Flächen im gesamten Feneberg-Verbreitun­gsgebiet vor. Diese Filialen werden wir innerhalb der nächsten drei Geschäftsj­ahre eröffnen“, beschreibt Sonja Kehr. Dazu wurde die langjährig­e Mitarbeite­r Bereiche Geschichte Kooperatio­n mit Edeka verstärkt. So könnten Synergieef­fekte genutzt und Kosten gesenkt werden. „Edeka ist nicht Anteilseig­ner bei Feneberg, sondern Kooperatio­nspartner“, betont Kehr in diesem Zusammenha­ng. Unter anderem liegen Edeka-Eigenmarke­n in den Feneberg-Regalen.

In den nächsten fünf Jahren sollen insgesamt 25 bis 30 Millionen Euro in neue Märkte, die Modernisie­rung bestehende­r Filialen und die Digitalisi­erung interner Prozesse investiert werden. „Vor uns liegt eine große Herausford­erung für die Familie und unsere Mitarbeite­r. Aber wir schaffen das“, ordnet Hannes Feneberg ein. Einen Personalab­bau soll es nicht geben. Auch an den Verträgen mit den rund 600 Landwirten, die für die Bio-Eigenmarke „von hier“Produkte liefern, soll sich nichts ändern.

Das ist Feneberg

 ??  ?? Die erste Feneberg-Filiale in Augsburg eröffnet am 9. Mai. Sie zieht in die Räume des Edeka-Marktes im Obergescho­ss der Ladenstraß­e ein.
Die erste Feneberg-Filiale in Augsburg eröffnet am 9. Mai. Sie zieht in die Räume des Edeka-Marktes im Obergescho­ss der Ladenstraß­e ein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany