Ein Werk der Präsenz und Liebe
Christrose Elf neue Hospizhelfer werden in ökumenischer Feier entsendet, darunter ist erstmals eine Muslimin
Königsbrunn
Der Hospizverein Christrose feiert kürzlich am Rande der Mitgliederversammlung sein 15-jähriges Bestehen. Zwei Wochen später gibt es wieder einen Grund zur Freude: Elf Hospizhelfer des aktuellen Ausbildungskurses wurde nach bestandenem Kurs die Urkunde überreicht und in einer ökumenischen Feier die Aussendung zu ihrem Dienst vollzogen.
Diakon Thomas Pötschke von der evangelischen Gemeinde und Kaplan Markus Lidl von der katholischen Pfarreiengemeinschaft hielten eine Andacht in der Kirche St. Johannes ab. Pötschke gab den Hospizhelferinnen einen passenden Gedanken von Meister Eckardt mit auf den Weg. Dieser hatte auf die Frage nach der wichtigsten Stunde, Werk und Menschen diese Antworten: Die Gegenwart sei die wichtigste Stunde, der Mensch jener, der gerade vor einem stünde und das wichtigste Werk die Liebe.
Kaplan Lidl führte nach der Lesung aus der Berufungsgeschichte des Propheten Jeremias die Parallelen aus. Hospizhelfer sei ein wertvoller und wichtiger Dienst, der in unserer Gesellschaft nicht hoch genug geschätzt werden könne. Kranke und sterbenden Menschen Beistand und Nähe zu geben, sei ein Dienst, der am Ende in einer Phase der Sprachlosigkeit die Sprache der Liebe, die aus dem Heiligen Geist entspringe, entgegensetze.
Nach dieser Feier kamen die Gäste bei einem Sektempfang näher ins Gespräch. Jeder Hospizhelfer hatte auch Angehörige oder Freunde mitbringen können. Kursleiterin Silvia Seitz sprach dabei allen Hospizhelfern ihren Stolz und große Freude aus und unterstrich, wie sehr ihr selbst auch der intensive Weg gemeinsam große innere Freude bereitet habe. Ihr sei dieser Kurs aufgefallen als ein ungewöhnlich homogener Kreis, der mit einer besonders respektvollen Aufmerksamkeit untereinander und gegenseitigen Wertschätzung aufgetreten sei. Erstmals sei eine Hospizhelferin ausgebildet worden, die muslimischen Glaubens sei. Sivel Deveci war schon länger mit der Ausbildung zur Hospizhelferin schwanger gegangen. Das Motiv für sie sei der Wunsch, jemanden die Ruhe zu schenken, die man in der Begegnung mit dem Tod braucht. Und sie unterstrich, dass es gerade eine Person benötige, die nochmals ganz anders als die Verwandten Ruhe vermitteln. Sie habe das so erlebt, als ihre Mutter im Sterben lag.
Bärbel Krasztinat, Erzieherin und Sozialpädagogin betonte, dass sie sich bereits im Kindergarten dafür eingesetzt habe, dass Sterben und der Tod nicht verdrängt werde. Es gehöre einfach dazu und sie habe zusätzlich zu dem Kurs viel über sich selbst gelernt. Es habe ihr auch Spaß gemacht, sich Wissen anzueignen.
Hospizhelfer-Aussendung
Die neuen Hospizhelfer Ausbildung