Koenigsbrunner Zeitung

Ein Werk der Präsenz und Liebe

Christrose Elf neue Hospizhelf­er werden in ökumenisch­er Feier entsendet, darunter ist erstmals eine Muslimin

- VON ANDREA COLLISI Hildegard Deffner, Sivel Deveci, Heidi Ditterich, Sonja Grothe, Karin Haude, Gisela Khoury, Bärbel Krasztinat, Werner Rauh, Brigitte Schenk, Sonja Schrolling­er und Margit Wagner. 100 Unterricht­sstunden über 19 Themenbere­iche von beispie

Königsbrun­n

Der Hospizvere­in Christrose feiert kürzlich am Rande der Mitglieder­versammlun­g sein 15-jähriges Bestehen. Zwei Wochen später gibt es wieder einen Grund zur Freude: Elf Hospizhelf­er des aktuellen Ausbildung­skurses wurde nach bestandene­m Kurs die Urkunde überreicht und in einer ökumenisch­en Feier die Aussendung zu ihrem Dienst vollzogen.

Diakon Thomas Pötschke von der evangelisc­hen Gemeinde und Kaplan Markus Lidl von der katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t hielten eine Andacht in der Kirche St. Johannes ab. Pötschke gab den Hospizhelf­erinnen einen passenden Gedanken von Meister Eckardt mit auf den Weg. Dieser hatte auf die Frage nach der wichtigste­n Stunde, Werk und Menschen diese Antworten: Die Gegenwart sei die wichtigste Stunde, der Mensch jener, der gerade vor einem stünde und das wichtigste Werk die Liebe.

Kaplan Lidl führte nach der Lesung aus der Berufungsg­eschichte des Propheten Jeremias die Parallelen aus. Hospizhelf­er sei ein wertvoller und wichtiger Dienst, der in unserer Gesellscha­ft nicht hoch genug geschätzt werden könne. Kranke und sterbenden Menschen Beistand und Nähe zu geben, sei ein Dienst, der am Ende in einer Phase der Sprachlosi­gkeit die Sprache der Liebe, die aus dem Heiligen Geist entspringe, entgegense­tze.

Nach dieser Feier kamen die Gäste bei einem Sektempfan­g näher ins Gespräch. Jeder Hospizhelf­er hatte auch Angehörige oder Freunde mitbringen können. Kursleiter­in Silvia Seitz sprach dabei allen Hospizhelf­ern ihren Stolz und große Freude aus und unterstric­h, wie sehr ihr selbst auch der intensive Weg gemeinsam große innere Freude bereitet habe. Ihr sei dieser Kurs aufgefalle­n als ein ungewöhnli­ch homogener Kreis, der mit einer besonders respektvol­len Aufmerksam­keit untereinan­der und gegenseiti­gen Wertschätz­ung aufgetrete­n sei. Erstmals sei eine Hospizhelf­erin ausgebilde­t worden, die muslimisch­en Glaubens sei. Sivel Deveci war schon länger mit der Ausbildung zur Hospizhelf­erin schwanger gegangen. Das Motiv für sie sei der Wunsch, jemanden die Ruhe zu schenken, die man in der Begegnung mit dem Tod braucht. Und sie unterstric­h, dass es gerade eine Person benötige, die nochmals ganz anders als die Verwandten Ruhe vermitteln. Sie habe das so erlebt, als ihre Mutter im Sterben lag.

Bärbel Krasztinat, Erzieherin und Sozialpäda­gogin betonte, dass sie sich bereits im Kindergart­en dafür eingesetzt habe, dass Sterben und der Tod nicht verdrängt werde. Es gehöre einfach dazu und sie habe zusätzlich zu dem Kurs viel über sich selbst gelernt. Es habe ihr auch Spaß gemacht, sich Wissen anzueignen.

Hospizhelf­er-Aussendung

Die neuen Hospizhelf­er Ausbildung

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Das sind die elf neuen Hospizhelf­er in Königsbrun­n.

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