Sorge um das Wohl der Kinder
Statistik Zahl der Gefährdungen steigt im Landkreis Augsburg. Was zudem ansteigt
Landkreis Augsburg
Die Zahl der Meldungen wegen einer Kindswohlgefährdung im Landkreis Augsburg steigt an. Das zeigt die jüngste Auflage des statistischen Jahresberichts des Amts für Jugend und Familie, der jetzt im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurde. Diese Entwicklung hat Hannes Neumeier, Leiter der pädagogischen Jugendhilfe im Amt, dabei herausgestellt. Die meisten Meldungen gab es 2018 in Gersthofen, nämlich 37 mit 53 gefährdeten Kindern, gefolgt, mit jeweils einem Fall weniger, von Königsbrunn (51 Kinder) und Bobingen (61 Kinder). In der Stadt Neusäß wurden 22 Fälle gemeldet. Zum Vergleich: Im Jahr
2015 gab es in den drei Städten 18,
25 und 21 Meldungen.
Dass die Zahlen jedoch vor allem eine Momentaufnahme sind, wie Neumeier sagte, zeigt ein Vergleich mit Neusäß von vor vier Jahren, damals wurden dort 24 Fälle von Kindswohlgefährdungen mit 35 betroffenen Kindern gemeldet.
Ähnlich ist das wohl beim Thema Jugend und Strafrecht. So wurden im vergangenen Jahr im Landkreis 185 Strafunmündige wegen einer Straftat dem Jugendamt gemeldet. Im Jahr 2015 waren das noch 121. CSU-Kreisrätin Ulrike Höfer hat den Anstieg der Jugendgerichtshilfeverfahren vor allem in kleineren und mittleren Gemeinden angesprochen. Zwei mögliche Erklärungen gibt es dafür: Die Zahlen steigen, wenn Jugendcliquen in eine Straftat verstrickt sind oder wenn die Polizei gezielt nach bestimmten Straftaten suche. Das können etwa frisierte Kleinmotorräder oder Drogen sein.
Jedes Jahr gibt der statistische Jahresbericht Auskunft über die Arbeit des Jugendamts. Die Aufgaben reichen von der Jugendarbeit bis zur Inobhutnahme von Kindern.