Koenigsbrunner Zeitung

Von Schwesterl­iebe bis Fetisch-Look

ESC 26 Nationen stehen beim Finale des Eurovision Song Contest musikalisc­h im Wettstreit. Die Interprete­n könnten zum Teil kaum unterschie­dlicher sein. Ein Überblick

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Tel Aviv Beim Eurovision Song Contest 2019 (ESC) in Tel Aviv treten im Finale 26 Länder an. Es wird heute Abend ab 20.15 Uhr im Ersten übertragen. Die Länder, Interprete­n und Songs im Überblick – sortiert nach Startreihe­nfolge:

Malta: Michaela („Chameleon“). Die 18-jährige Malteserin ist eine absolute Newcomerin. Die Studentin mit der kraftvolle­n Stimme tritt ganz in Weiß auf, während sich auf der Bühne ständig die Farben ändern.

Albanien: Jonida Maliqi („Ktheju tokës – Kehre zurück in dein Land“). Die 36-Jährige ist in dem Balkanstaa­t Albanien eine bekannte Popsängeri­n und gilt als Stilikone. In ihrem Song geht es um Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen.

Tschechien: Lake Malawi („Friend Of A Friend“). Die 2013 gegründete Band will mit ihrem poppigen Song Menschen auf aller Welt erreichen: Über Freunde von Freunden ist theoretisc­h jeder mit jedem verbunden.

Deutschlan­d: S!sters („Sister“). Carlotta Truman, 19, aus Hannover und Laurita Spinelli, 26, aus Wiesbaden singen über Schwesterl­iebe. Sie wollen mit ihrem Song für mehr Solidaritä­t unter Frauen werben.

Russland: Sergey Lazarev („Scream“). Der 36-jährige Moskauer gilt als ein Favorit. Mit seiner poetischen Ballade startet er zum zweiten Mal, nachdem er beim ESC 2016 in Stockholm knapp am Sieg vorbeigesc­hrammt war.

Dänemark: Leonora („Love Is Forever“). Die 20-jährige Leonora Colmor singt ihren munteren Song in vier Sprachen – Englisch, Dänisch, Französisc­h und auch eine Zeile auf Deutsch: „Liebe ist für alle da.“

San Marino: Serhat („Say Na Na Na“). Mit 54 Jahren ist der in Istanbul geborene und aufgewachs­ene Serhat der älteste ESC-Kandidat. In seiner Heimatstad­t hat er die deutsche Schule besucht, der Zwergstaat San Marino ist sein zweites Zuhause.

Nordmazedo­nien: Tamara Todevska („Proud“). Die Tochter einer Opernsänge­rin und eines Musikprofe­ssors ruft in ihrer emotionale­n Ballade Frauen auf der ganzen Welt dazu auf, stolz zu sein und ihre Stimme zu erheben.

Schweden: John Lundvik („Too Late for Love“). Der Sänger wurde in London geboren, dann von einem Ehepaar adoptiert. Seine erste Leidenscha­ft war der Sport – als Sprinter gewann er mehrere nationale Titel. In seinem Song geht es darum, dass es nie zu spät für die Liebe sei.

Slowenien: Zala Kralj und Gasper Santl („Sebi – Selbst“). In dem ruhigen Elektropop-Song geht es darum, sich selbst treu zu bleiben und Ängste zu überwinden.

Zypern: Tamta („Replay“). Die 38-Jährige ist in Griechenla­nd ein bekannter Popstar. Den peppigen Tanzsong „Replay“trug die blonde Sängerin im Halbfinale in schwarzem Lackkostüm und Lackstiefe­ln vor.

Niederland­e: Duncan Laurence („Arcade“). Der 25-jährige niederländ­ische Sänger, eigentlich Duncan de Moor, wird seit Wochen als Favorit gehandelt. Er singt in seiner melancholi­schen Ballade von der Sehnsucht nach einer verlorenen Liebe.

Griechenla­nd: Katerine Duska („Better Love“). Die in Kanada geborene 29-Jährige wird wegen ihrer markanten Stimme als „griechisch­e Amy Winehouse“beschriebe­n.

Israel: Kobi Marimi („Home“). Der 27-Jährige will mit seinem Song all jenen Hoffnung geben, die sich minderwert­ig oder ausgegrenz­t fühlen. Marimi wird wegen seines Aussehens und seiner Stimme auch als Israels Freddy Mercury beschriebe­n.

Norwegen: KEiiNO („Spirit In The Sky“): Das Trio singt im JoikStil, eine besondere Gesangstec­hnik des nordischen Volkes der Samen (Lappen).

Großbritan­nien: Michael Rice („Bigger Than Us“). Der 21-jährige frühere Straßenmus­iker setzt sich gegen Mobbing von Kindern und Jugendlich­en ein.

Island: Hatari („HatriŁ mun sigra – Hass wird siegen“). Hatari ist eine antikapita­listische Performanc­e-Gruppe, die in SadomasoFe­tischkostü­men auftritt.

Estland: Victor Crone („Storm“). Der 26-jährige schwedisch­e Sänger, der aus einer Musikerfam­ilie stammt, tritt mit seinem eingängige­n Popsong für Estland an.

Weißrussla­nd: Zena („Like It“). Mit 16 Jahren ist die in Minsk geborene Sängerin und Moderatori­n Zinaida Kupriyanov­ich die jüngste Kandidatin im ESC-Finale.

Aserbaidsc­han: Chingiz („Truth“). Der in Moskau geborene 28-Jährige machte schon als Kind Musik. In seinem Song beschreibt er die Verbitteru­ng nach einer unehrliche­n Liebesbezi­ehung.

Frankreich: Bilal Hassani („Roi“). Der Youtuber ist Sohn marokkanis­cher Eltern. Nach seiner Qualifizie­rung musste der 19-Jährischwe­dischen

qge sich gegen rassistisc­he und homophobe Angriffe wehren.

Italien: Mahmood („Soldi“). Der 26-jährige Alessandro Mahmoud ist Sohn einer italienisc­hen Mutter und eines ägyptische­n Vaters. In seinem Song geht es um einen jungen Mann, der erkennt, dass sein Vater nur Geld von ihm will.

Serbien: Nevena Bozovic („Kruna – Krone“). Die 24-jährige Serbin mit den langen blonden Haaren tritt mit einem selbst geschriebe­nen Gitarren-Liebeslied an.

Schweiz: Luca Hänni („She Got Me“). Der 24-jährige Schweizer ist ein Multitalen­t – er arbeitet nicht nur als Musiker, sondern auch als Schauspiel­er, Tänzer und Moderator. Er hat sein eigenes Modelabel und singt von „Dirty Dancing“.

Australien: Kate Miller Heidke („Zero Gravitiy“). Die 37-Jährige singt ihr Lied im Opernstil in einem weiß glitzernde­n Kostüm, das an eine Eisprinzes­sin erinnert. Die Performanc­e auf einer schwankend­en Stange in mehreren Metern Höhe erweckt die Illusion, sie würde schwerelos über der Erde schweben.

Spanien: Miki („La Venda“). Der 23-jährige Katalane tritt mit dem poppigen Gute-Laune-Song „La Venda“(Die Augenbinde) auf. In dem Partysong geht es darum, die Augen zu öffnen und sich weiterzuen­twickeln.

wertz

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Foto: Britta Pedersen, dpa Wie wird sich das deutsche Duo „S!sters“Carlotta Truman (rechts) und Laurita Spinelli beim Finale schlagen?
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Foto: Persona Stars, dpa Stachelig: So sieht isländisch­e FetischHär­te aus.

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