Ein Neubau im Schatten von St. Ulrich
Projekt Nach sechs Jahren Planungszeit segnet der Königsbrunner Stadtrat ein Wohnhaus am Eingang des Zentrums ab
Königsbrunn Einer der hässlicheren Anblicke im Königsbrunner Zentrum wird bald verschwunden sein: Der Stadtrat hat in seiner aktuellen Sitzung den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für die Brachfläche an der Nordost-Seite des Kreisverkehrs bei St. Ulrich abgesegnet. Zuvor hatte es jahrelange Diskussionen mit dem Bauwerber über die Gestaltung des Hauses am Eingang zum Königsbrunner Zentrum gegeben – und über das halb abgerissene Haus am Eingang der Frühlingsstraße, das immer weiter verfiel.
Im vergangenen Jahr kam dann endlich der Durchbruch: Nach vielen Umplanungen, Verkleinerungen und ausgeräumten verkehrstechnischen Bedenken wurde ein Entwurf für ein Mehrfamilienhaus mit 23 Wohneinheiten erstellt, mit dem sowohl der Bauwerber, die Kreativ Hausbau GmbH aus Augsburg, die Stadträte und die Anwohner leben können. Dafür wurde das Haus noch einmal um zwei Meter weiter nach Süden versetzt. Dadurch kann die schmale Frühlingsstraße in dem Bereich erweitert werden, sodass Platz für einen Gehweg und oberirdische Besucherparkplätze geschaffen wird. Die Stadt gibt dafür einen Teil der Grünfläche am Rande des Kreisverkehrs ab.
Das Gebäude selbst wird an der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße vierstöckig ausgeführt. An der Frühlingsstraße wird der Bau dreistöckig und ganz am Ende zweistöckig. Durch diese Gestaltung solle der Bau eine Fassung für die Hauptstraße am Eingang zum Zentrum bilden, sagte Werner Lohmann, der Leiter des Technischen Bauamts. Mit der schrittweisen Höhenreduzierung soll der Übergang in das „kleinteilige Königsbrunn“verdeutlicht werden, das dahinter beginnt. Lohmann freute sich darüber, dass zwischen dem Haus und der Raiffeisenstraße durch die Gestaltung auch eine hochwertige Freifläche mit Spielplatz entsteht.
Entsprechend zufrieden waren die Stadträte mit dem vorliegenden Bebauungsplan. Alexander Leupolz (CSU) erinnerte daran, dass die ersten Diskussionen bereits in der abgelaufenen Wahlperiode, also vor sechs Jahren, begonnen hätten und man als Stadtrat noch nie so viel Einfluss auf ein Projekt genommen hätte. Entsprechend stimmten die Räte einstimmig für die vorgelegten Planungen.
Keinen Einfluss habe man bei der Frage nach Sozialwohnungen gehabt, sagte Bürgermeister Franz Feigl auf Nachfrage von Alwin Jung (Grüne). In dem neuen Haus werden nur frei geplante Wohnungen entstehen, keine Einheiten mit Sozialbindung. Feigl erklärte, dass die Stadt vorhabe, künftig auch bei privaten Bauprojekten einen gewissen Anteil an Sozialwohnungen zu fordern. Um dies umzusetzen seien allerdings größere Vorarbeiten bei der Kommune vonnöten, um rechtssichere Vorgaben machen zu können. Zudem müsse man solche Regelungen schon beim Beginn des Projekts kommunizieren, damit die Bauwerber dies bei den Planungen berücksichtigen können.
Für das neue Gebäude ist eine Bauzeit von zwei Jahren veranschlagt. Die Stadträte freuten sich, dass das halbe Haus entsprechend bald verschwunden sein wird. SCHWABMÜNCHNER ALLGEMEINE